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Gold erschaffen: Physiker zeigen Weg zur Entstehung des Edelmetalls

Ein explodierender Stern allein genügt noch nicht, um Gold zu erschaffen. (pixabay/WebTechExperts)
Ein explodierender Stern allein genügt noch nicht, um Gold zu erschaffen. (pixabay/WebTechExperts)
Alchemisten rätselten Jahrhunderte, Physiker konnten es jetzt genau berechnen. Ein umfangreiches Modell zeigt die Entstehung von Gold und weiteren edlen, seltenen und schweren Metallen. Die einzigen Zutaten: Nur zwei Neutronensterne.

Als am 17. August 2017 eine heftige Erschütterung der Raumzeit die Erde traf, konnten nicht nur erstmal Gravitationswellen gemessen werden, die vorher allenfalls in der Theorie existierten. Wissenschaftlerinnen und Forscher auf der ganzen Welt erhielten dadurch auch unzählige wertvolle Daten.

Und die Quelle der gigantischen Explosion war ebenfalls schnell ausgemacht. Zwei Neutronensterne, winzige und unendlich dichte Ansammlungen subatomarer Partikel, konkret Neutronen, schwerer als unsere Sonne, sind kollidiert und haben einen enormen Strahlenausbruch verursacht.

Der Clou am nun vorgestellten Modell ist weniger die Erkenntnis aus diesen neuen Daten, sondern eine Kombination vieler, ganz unterschiedlicher Projekte. Messungen zu anderen Neutronensternen und Supernovae, Aufzeichnungen zur jeweiligen Radio- und Röntgenstrahlung sowie die Ergebnisse aus Experimenten in Teilchenbeschleunigern wurden mit einer neu entwickelten Software interpretiert.

So ließen sich Vorgänge unter den extremsten kosmischen Bedingungen simulieren. Schließlich braucht es für einen Neutronenstern zunächst einmal eine erloschene und implodierte Sonne. Zudem ist nicht nur ein Neutronenstern nötig. Zwei davon müssen sich finden und einander umkreisen.

Derartige Vorgänge können also erst geschehen, wenn im Universum bereits die erste Generation von Sternen wieder verschwunden ist.

Aber zurück zur Extremsituation: Die beiden Neutronensterne nähern sich, geben Energie in Form von riesigen Strahlenmengen ab und kollidieren schließlich.

Schlussendlich finden Kernfusionsprozesse statt, die wiederum extrem hohe Energiemengen freisetzen und die neu geschaffene Materie tief ins Weltall schleudern.

Statt aus Wasserstoff Helium zu erzeugen, wie es unsere Sonne jeden Tag macht, entstehen dabei die schwersten auf der Erde vorkommende Elemente, darunter natürlich auch Gold.

Das mathematische Modell steht also. Bis zur technischen Umsetzung dürfte es aber noch eine Weile dauern. Vielleicht sind die Alchemisten am Ende doch noch schneller.

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Autor: Mario Petzold, 24.12.2023 (Update: 15.08.2024)