Gigantischer Leak zeigt Intel Xe GPU-Pläne
Nahtlose Kombination von mehreren GPUs
In der internen Präsentation spricht Intel davon, dass auf drei Gebieten Fortschritte erzielt werden müssen: Beim Fertigungsprozess, bei der Mikroarchitektur und beim "e". Erstere Gebiete werden bereits von der Konkurrenz seit Jahre optimiert, das "e" hingegen wurde schon lange vernachlässigt. "e" steht dabei für die Anzahl der simultan verwendeten GPUs, und ist ein derart integraler Bestandteil in Intels Plänen, dass die Grafikkarten mit "Xe" danach benannt wurden.
Mit NVIDIAs SLI und AMDs Crossfire gab es bereits in der Vergangenheit Versuche, mehrere Grafikkarten miteinander zu verbinden. Diese waren aber stets mit Kompromissen verbunden, in einigen Fällen konnte ein Verbund von zwei GPUs die Leistung einer einzelnen kaum übertreffen. Das soll sich nun grundlegend ändern. In einer der geleakten Präsentationsfolien, die von Raja Koduri, Intels Leiter der Grafikkarten-Entwicklung, stammen, wird dieses Konzept nochmals erläutert.
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Details
Xe wird hier als "X hoch e" geschrieben, wobei "X" für die Art der GPU, "e" hingegen für die Anzahl der GPUs steht. Ganz nebenbei bestätigt die Folie scheinbar auch, dass das Unternehmen nicht nur an den Verbund von zwei, sondern gleich vier Grafikchips denkt. Dank Intels One API sollen sämtliche Anwendungen problemlos auf die volle Rechenleistung aller Grafikchips zugreifen können, ohne dass Entwickler ihre Anwendungen für mehrere GPUs optimieren müssen.
Zeitplan und Entwicklungsschritte
Der vorläufige Zeitplan sieht den Release der ersten "X2" Grafikkarte für den 30. Juni 2020 vor. Eine Variante mit vier GPUs soll 2021 folgen, bis 2023 darf man mit Produkten der "X8"-Klasse rechnen. Falls das Skalieren von Software über mehrere GPUs dank Intels One API problemlos funktioniert spricht im Prinzip nichts dagegen, die Anzahl der verwendeten Grafikchips auf absehbare Zeit weiter zu erhöhen.
Unten eingebettet ist der Videoclip zu sehen, welcher während der Präsentation aufgenommen wurde. Hier kann man einen ersten Blick auf die "X2" erhaschen, wobei das Design mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht final ist. Die Carbonfaser-Optik mit im dunkeln leuchtenden, blauen Streifen soll derzeit aber das Ziel der Entwicklung darstellen.
Laut der Präsentation wird die X2 in zwei Modi arbeiten können. Der Turbo-Modus kann dabei Taktfrequenzen von bis zu 2,7 GHz (!) auf beiden GPUs erreichen, dafür wird allerdings der Kauf eines Upgrades erforderlich sein. Interessant ist, dass die Quelle davon spricht, dass das Upgrade problemlos nachrüstbar sein soll, sodass Nutzer zuerst die günstigste Variante kaufen und diese später hochrüsten können.
Preis und Ausstattung
Der genaue Preis steht noch nicht fest, die X2 soll aber günstiger als andere High-End-Grafikkarten am Markt sein. Beim Grafikspeicher möchte das Unternehmen auf weiterentwickelten 4D XPoint setzen, im ersten Modell sollen bis zu 32 GB davon zur Verfügung stehen. Die Geschwindigkeit des Speichers ist mit 8 TB/s ein deutlicher Fortschritt gegenüber der Konkurrenz.
Mit einer TDP von 350 Watt und drei 8-Pin-Stromanschlüssen ist die X2 nichts für kleine Computer, wenn die genannte Floating Point Performance von 66,8 TFLOPs erreicht werden kann, ist die GPU den Verbrauch aber allemal wert.
Wie bei Leaks üblich sollte man alle Daten mit etwas Vorsicht genießen – vor allem am 31. März, wo die Gefahr eines frühen Aprilscherzes nicht ausgeschlossen werden kann. Dieser Einblick in die interne Präsentation von Raja Koduri sieht aber durchaus echt aus und erlaubt eine weitaus bessere Einschätzung, wo die Reise für Intel hingehen wird. In dieser Tabelle sind alle geleakten Daten nochmals zusammengefasst:
Intel Xe 2 GPU | |
---|---|
Fertigungsverfahren | 7 nm (Intel) |
Architektur | Xe |
Kerntakt | 1.600 MHz (2.718 MHz Turbo) |
Grafikspeicher | 32 GB 4D XPoint |
Bandbreite | 8 TB/s |
Leistung | 66,8 TFLOPs |
TDP | 350 Watt |
Stromanschlüsse | 3 x 8-Pin |
Launch | 30. Juni 2020 |
UPDATE: Zuverlässigen Quellen zufolge handelt es sich hierbei um einen frühe Aprilscherz von wccftech.