Gesetz: Kanada verbietet SIM-Lock
In Finnland ist der SIM-Lock bereits verboten. In Deutschland hingegen macht man sich u.U. sogar strafbar, wenn man den SIM-Lock ohne Zustimmung des sperrenden Providers umgeht oder entfernt. In vielen anderen Ländern liegt die Gesetzeslage dazwischen: Oft ist die Entsperrung für die Dauer des Vertrags verboten.
Der SIM-Lock ist ein Instrument vieler Provider, um die von ihnen verkauften Telefone an die eigenen Tarife zu binden. Die Nutzung des Telefons mit der SIM-Karte eines anderen Anbieters ist dann nicht möglich.
In Kanada mussten Kunden eine Gebühr von bis zu 50 Dollar an ihren Anbieter zahlen, um ihr Telefon für andere SIM-Karten freizuschalten zu lassen. Auf diese Weise nahmen die Telekommunikationsunternehmen alleine durch die Unlock-Gebühren 28,5 Millionen Dollar ein, ein Anstieg von 75 Prozent seit 2014.
Kunden beschwerten sich allerding fortwährend über die Gebühr: Das nenne man Lösegeld in jedem anderen Business, beschwerte sich ein Betroffener bei der CBC. Die Regierungsbehörde zur Kommunikationsregulierung tritt nun auf die Bremse und verbietet die Sperre bei allen neu verkauften Smartphones. Außerdem müssen Provider bei älteren Modellen die Entsperrung künftig kostenlos vornehmen.
Anbieter zeigten sich unfair behandelt. Es sei völlig normal, dass Kunden, die ihr Gerät entsperren lassen wollen auch dafür zahlen müssen, so ein Sprecher. Allerdings verschweigt er, dass die Anbieter selbst die Geräte erst gesperrt haben, was in Zukunft ebenfalls verboten ist. Allerdings nicht in Deutschland.
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