Geleakte Dokumente verbinden Huawei mit smarten Gefängnissen und Überwachung in China
Die Washington Post hat laut eigener Aussage mehr als 100 PowerPoint-Präsentation von Huawei gesichtet, viele davon sollen als "vertraulich" markiert worden sein. Die Informationen in diesen Präsentationen deuten darauf hin, dass Huawei eine wichtigere Rolle bei staatlichen Überwachungsprogrammen spielt als das Unternehmen zugeben möchte.
Die Dokumente waren laut dem Bericht bis Ende letzten Jahres auf einer öffentlichen Webseite von Huawei verfügbar, bevor das Unternehmen die Daten entfernt hat. Huawei hat gegenüber der Washington Post bereits angegeben, dass der Konzern keine Kenntnisse von den besagten Projekten hat, stattdessen würde der Konzern lediglich Cloud-Dienstleistungen bereitstellen, die etablierten Industriestandards entsprechen. Die folgenden Angaben sollten also mit Vorsicht betrachtet werden.
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Details
Eine der Folien beschreibt, wie die Technologien von Huawei das Herzstück der "smart prisons unified platform" wären. Laut dem Artikel der Washington Post geht es dabei um Technologie, die dazu genutzt wurde, bestimmte Personen einzusperren und sie Zwangsarbeit in Fabriken verrichten zu lassen. Neben Überwachungskameras und intelligenten Toren soll Huawei auch Software entwickelt haben, um die Zeitpläne dieser Gefangenen zu handhaben und um so die Arbeit und die "ideologische Umerziehung" effizienter zu handhaben.
Eine weitere Folie nennt Details zu einem Überwachungssystem, das es unter anderem erlaubt, Verdächtige oder Personen von politischem Interesse ausfindig zu machen, und zwar indem unter anderem auf Gesichtserkennung zurückgegriffen wird. Die Technologie soll es ermöglichen, den Aufenthaltsort von Personen anhand von öffentlichen Überwachungskameras zu bestimmen, Arbeiter zu überwachen oder auch Personen anhand ihrer Stimme ausfindig zu machen.
Huawei befindet sich unter anderem wegen derartiger Verdächtigungen nach wie vor auf einer Handels-Blacklist der USA, wodurch das Unternehmen beispielsweise keine neuen Smartphones mit integriertem 5G-Modem oder mit Google-Diensten auf den Markt bringen kann.