Gaming: Starkes Umsatzwachstum von Spiele-Apps für Smartphones und Tablets
Apps und Games zum Daddeln auf Smartphone und Tablet begeistern immer mehr Deutsche. Laut den heute veröffentlichten Daten des BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware), die auf Basis von Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK erhoben wurden, ist der Umsatz mit entsprechenden Apps in der ersten Jahreshälfte 2016 auf 208 Millionen Euro gewachsen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von 27 Prozent. In den ersten sechs Monaten 2015 wurden 164 Millionen Euro mit Spiele-Apps umgesetzt. Entscheidender Wachstumstreiber ist laut BIU der Umsatz mit virtuellen Gütern und Zusatzinhalten, die per Mikrotransaktion gekauft werden. Der Umsatz in diesem Segment ist zum Vergleichszeitraum um 30 Prozent auf 199 Millionen Euro gewachsen.
Vor allem sogenannte "Free-to-Play"-Apps setzen auf dieses Bezahl- und Spielmodell: Der Gamer kann die App kostenfrei spielen und dann Geld für Ingame-Items wie bessere Ausrüstung, zusätzliche Level oder eine individuelle Gestaltung seiner Spielfigur ausgeben. Dagegen sank der Umsatz mit dem reinen Verkauf von Spiele-Apps von 11 auf 9 Millionen Euro.
Dazu BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk:
"Die technische Entwicklung von Smartphones und Tablets wird wesentlich durch Spiele-Apps vorangetrieben: Keine Vorstellung eines neuen High-End-Modells kommt ohne Spiele-Präsentation aus, um die deutlich gestiegene Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Erfolge wie zuletzt Pokémon Go zeigen die enorme Reichweite von Spiele-Apps: Smartphones und Tablets haben sich für weite Teile der Bevölkerung zur zentralen Spiele-Plattform entwickelt. Auch bei der Etablierung von Virtual Reality werden Mobilgeräte eine entscheidende Rolle spielen."
Insgesamt ist der Markt für Computer- und Videospiele im ersten Halbjahr 2016 deutlich gewachsen. Laut BIU wurden in den ersten sechs Monaten 2016 rund 971 Millionen Euro umgesetzt. Im Vergleich zu 2015 entspricht dies einem Plus von 10 Prozent.
Mit dem Verkauf von Spielen für PC, Konsole, Handheld und Mobilgeräte wie Smartphones und Tablet Computer wird weiterhin der größte Umsatz erzielt: 521 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2016. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2015 ist dies ein leichter Rückgang von 2,4 Prozent in diesem Bereich, der besonders stark von einzelnen Hit- und Bestseller-Titeln geprägt ist. Damals wurden 534 Millionen Euro mit dem Verkauf von Spielen erzielt.
Dagegen hat sich das Segment der virtuellen Güter und Zusatzinhalte, die per Mikrotransaktion verkauft werden, weiterhin sehr positiv entwickelt. Hier ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2016 um 20 Prozent auf 317 Millionen Euro geklettert. Ebenfalls sehr positiv hat sich das Segment der Spiele-Abonnements entwickelt. Hier wuchs der Umsatz um 26 Prozent auf 82 Millionen Euro.
Erstmals für Deutschland erfasst wurden gemäß dem BIU die Ausgaben der Spieler für kostenpflichtige Onlinenetzwerke wie PlayStation Plus und Xbox Live Gold. Nach 21 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2015 wurden im Vergleichszeitraum 2016 nun 51 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von 144 Prozent.