gamescom 2018 | Gamer sind übergewichtig, ungepflegt, Stubenhocker und sozial inkompetent
YouGov hat im Rahmen einer Zielgruppenanalyse die Befragungsergebnisse von Gamern analysiert, die laut eigenen Angaben 6 oder mehr Stunden in der Woche Computer- und/oder Konsolenspiele daddeln. Die Studie zeigt, dass einige Vorurteile nicht haltbar sind. Allerdings wurden durch die Umfrage auch einige Stereotype bestätigt. Hier die Ergebnisse aus der YouGov-Analyse:
Vorurteil 1: Gamer sind übergewichtig
Dass Gamer übergewichtig sind und sich hauptsächlich von Fast-Food und Softgetränken ernähren ist ein bekanntes Klischee. Zu Unrecht, wie eine Datenanalyse mit dem Zielgruppensegmentierungs-Tool YouGov Profiles zeigt. Denn der Anteil der Gamer mit einem normalgewichtigen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 21-25 ist mit 45 Prozent genauso hoch, wie in der Anteil der Normalgewichtigen in der Gesamtbevölkerung (44 Prozent). Auch gibt es ungefähr genauso viele Unter- oder Übergewichtige unter den Gamern wie bei den Deutschen im Allgemeinen. Tatsächlich pflegen sie aber oftmals ungesunde Essgewohnheiten: 62 Prozent gönnen sich häufig ungesundes Essen, während dies nur auf die Hälfte der Gesamtbevölkerung zutrifft. Demnach überrascht es nicht, dass Gamer auch häufiger Kunde bei Fast-Food-Ketten wie Burger King (19 vs. 12 Prozent), McDonalds (36 vs. 30 Prozent) oder Subway (10 vs. 6 Prozent) sind. Des Weiteren trinken sie öfter zucker- und koffeinhaltige Softgetränke wie Pepsi, Cola, Sprite und Red Bull.
Vorurteil 2: Gamer sind Stubenhocker
Ein weiteres Vorurteil gegenüber Gamern besagt, dass diese sich hauptsächlich drinnen aufhalten und nur selten an die frische Luft gehen. Tatsächlich geben lediglich 65 Prozent in der Zielgruppe an, dass sie in ihrer Freizeit gerne aktiv sind (im Vergleich zu drei Viertel der Gesamtbevölkerung). Allerdings sind sie nicht weniger sportlich: Über die Hälfte (58 Prozent) treibt mindestens einmal die Woche Sport (vs. 55 Prozent in der Gesamtbevölkerung). Neben Computer/Videospielen und Sport pflegen sie auch eine Vielzahl von weiteren Hobbies, wie Kochen (44 Prozent), Fahrradfahren (37 Prozent) oder Fotografie (26 Prozent). Fast die Hälfte (43 Prozent) geht gerne in angesagte Bars und Restaurants. Dennoch bleibt die große Mehrheit (70 Prozent) prinzipiell lieber zu Hause, anstatt auszugehen (der gleiche Anteil wie bei der Gesamtbevölkerung). Zwar schauen Gamer nicht mehr Fernsehen als der Durchschnittsdeutsche, aber sie streamen öfter bei YouTube (52 vs. 41 Prozent), Netflix (26 vs. 17 Prozent) oder Amazon Prime Video (27 vs. 19 Prozent).
Vorurteil 3: Gamer sind ungepflegt
Ein drittes, weit verbreitetes Stereotyp ist die Annahme, Gamer seien ungepflegt. In der Tat geben Gamer öfter an, aus Zeitgründen auf den Einsatz von Produkten zur Körperpflege zu verzichten (8 vs. 4 Prozent der Bevölkerung). Doch sind sie kaum weniger eitel: Über die Hälfte (58 Prozent) benutzt Kosmetik und Pflegeprodukte um besser auszusehen (vs. 63 Prozent der Bevölkerung). Haarstyling Produkte wie Haargel oder –Wachs benutzen sie sogar häufiger als die Gesamtbevölkerung (42 vs. 36 Prozent). Im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen sind sie häufiger Kunde bei Axe (14 vs. 8 Prozent) und Oral-B (10 vs. 7 Prozent).
Vorurteil 4: Gamer haben eine geringe Sozialkompetenz
Ein ebenfalls in Bezug auf Gamer häufig anzutreffendes, aber nicht haltbares, Klischee ist das des Außenseiters oder Einzelgängers. Die Datenanalyse zeigt, dass Gamer ihre Sozialkompetenz genauso hoch einschätzen wie der Rest der Deutschen: 15 Prozent sagen sogar, es ist ihre größte Stärke (vs. 16 Prozent der Gesamtbevölkerung). Gamer sind also durchaus gesellige Menschen, doch haben sie lieber wenige gute Freunde als viele lose Bekanntschaften – dies sagen immerhin 56 Prozent und die Hälfte der Gesamtbevölkerung stimmt ihnen zu. Im Vergleich treiben sie aber öfter Mannschaftssport (14 vs. 8 Prozent) und spielen öfter Gesellschaftsspiele (28 vs. 21 Prozent), als der Durchschnitt.