GameStop schließt alle Filialen in Deutschland
GameStop gibt das Filialgeschäft in Deutschland auf, wie Games Wirtschaft von Insidern erfahren hat. Demnach sollen Filialleiter am Donnerstag über die Schließung ihrer Filialen informiert worden sein, die ihre Mitarbeiter informiert haben, welche wiederum Kunden auf das bevorstehende Ende der Filialen hingewiesen haben sollen. GameStop nimmt seit gestern keine Vorbestellungen mehr entgegen, und auch der Verkauf von Gutscheinen wurde bereits eingestellt.
Alle 69 Filialen, die GameStop derzeit in Deutschland betreibt, sollen bis zum 31. Januar 2025 geschlossen werden, rund 500 Mitarbeiter verlieren ihre Stelle. GameStop hat sich bisher nicht offiziell zu den Filialschließungen geäußert, Anfragen von Games Wirtschaft blieben über die vergangenen 24 Stunden unbeantwortet. Damit schließt GameStop offenbar endgültig mit dem deutschen Markt ab, nachdem im Jahr 2023 bereits mehr als 100 Filialen geschlossen wurden. GameStop könnte damit schon bald komplett aus Europa verschwinden.
Denn nach den Schließungen aller Filialen in Deutschland und dem Verkauf sämtlicher Standorte in Italien an den Betreiber von Gamelife existiert GameStop in Europa nur noch in Frankreich. Dabei war die GameStop Deutschland GmbH zuletzt durchaus profitabel – im Geschäftsjahr 2022 / 2023 konnte die Einzelhandels-Kette einen Umsatz in Höhe von 140 Millionen Euro bei einem Gewinn von 2,8 Millionen Euro erzielen.
Die Verlagerung des Gaming-Geschäfts auf den Onlinehandel und auf den Vertrieb von Abonnements und digitalen Spielen setzt dem traditionellen Filialgeschäft von GameStop seit Jahren zu. In den USA setzt GameStop daher seit einigen Monaten vermehrt auf das Geschäft mit gebrauchten Produkten, von GameStop Retro-Filialen, die Konsolen und Spiele aus den 90ern und 2000er-Jahren verkaufen, bis hin zum An- und Verkauf von Sammelkarten.