Game-Branchenverband: Seehofers Aussagen aus Unwissen und Hilflosigkeit
In Halle hatte ein rechtsradikaler Attentäter versucht bewaffnet in eine Synagoge einzudringen. Nachdem dies misslang, eröffnete er im Freien das Feuer und tötete dabei zwei Menschen. Wenige Tage nach dem Anschlag ließ Innenminister Horst Seehofer (CSU) in der ARD verlauten, dass „viele von den Tätern und potentiellen Tätern“ „aus der Gamer-Szene“ kommen und manche „sich Simulationen geradezu zum Vorbild“ nehmen. Daher müsse man „die Gamer-Szene stärker in den Blick nehmen“.
Eine Analyse zum offensichtlich rechtsextremen Hintergrund des Täters gab der CSU-Politiker hingegen nicht ab. Und genau hier setzt auch die Kritik von Felix Falk an, Geschäftsführer des Branchenverbandes der deutschen Spiele-Industrie, kurz Game: Wir haben „in Deutschland ein beängstigendes Problem mit Rechtsextremismus", so Falk. Seehofer solle daher „aktiv die gesellschaftlichen Probleme der Radikalisierung und zunehmenden Fremdenfeindlichkeit angehen“ anstatt „hilflos einem Medium und seiner Community die Schuld„ zu geben. Aus seiner Sicht resultieren die Aussagen Seehofers aus Unwissen und Hilflosigkeit.
Ähnliche Reaktionen auf die Schuldzuweisungen des Innenministers kamen auch von diversen Oppositionsparteien. „Die Neunzigerjahre haben angerufen und wollen ihre Killerspiel-Debatte zurück. Ernsthaft: Digitaler Rechtsextremismus ist ein riesen Problem", kommentierte bspw. ein Abgeordneter der FDP.
Quelle(n)
Bericht aus Berlin (ARD, Twitter) via Winfuture