Fully E-MTBs im Test: Acht E-Fullys als Mountainbikes im Test, ein klarer Sieger
E-MTBs sind inzwischen die beliebteste Pedelec-Klasse. Sogenannte E-Fullys, also E-Mountainbikes mit Vollfederung an Frontgabel und Hinterbau, haben E-Trekkingräder bei den Pedelecs an Beliebtheit abgelöst. Von den im Jahr 2021 rund zwei Millionen verkauften Pedelecs waren über ein Drittel vollgefederte Elektro-Mountainbikes (E-Trekkingräder: 32 Prozent), berichtet der ADAC. Jetzt kamen acht marktgängige E-MTBs beim Autoclub auf den Prüfstand und wurden in der Praxis getestet.
Testsieger Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750: Sehr gutes Allround-E-Fully
Zum klaren Sieger mit Gesamtnote 1,8 im E-MTB-Test kürte der ADAC das Cube Stereo Hybrid 140 HPC SL 750 des Oberpfälzer MTB-Herstellers. Als 2022er Modell wird das Stereo Hybrid 140 HPC SL 750 derzeit für etwa 4.900 Euro gehandelt und wurde vor dem ADAC-Test bereits vom Magazin Mountainbike als Testsieger prämiert.
Laut dem Testurteil des Autoclubs bietet das Stereo Hybrid von Cube gute Allround-Eigenschaften: sehr gute Bremsen, umfassende Schaltanzeige und Schiebehilfe mit Rückwärtsblockade. Auch die Sitzposition erlaubt eine angenehme Fahrt auf dem Stereo Hybrid bei ebener Straße. Nur der begrenzte Lenkereinschlag und der Ausbau des Akkus bieten Verbesserungspotenziale, heißt es im Testbericht.
Schlusslicht Scott Strike eRide 940
Auf dem letzten Platz im Fully-E-MTB-Test landet das Strike eRide von Scott, weil es sicherheitsrelevante Defizite zeigt: Die Hebelmechanik, um die Sattelstütze versenken zu können, ist schwer zu erreichen. Das ist besonders beim Bergabfahren gefährlich, weil dazu die sichere Griffposition verlassen werden muss. Abzüge gab es auch, weil das Fully mit einem 500-Wh-Akku ausgestattet ist, während bei allen anderen Akkus mit 750 Wh oder 630/621 Wh verbaut sind. Entsprechend ist eine nur vergleichsweise geringe Reichweite (70 km) bzw. Reichhöhe (1.371 m) möglich. Auch das zulässige Gesamtgewicht von lediglich 128 kg lasse keine bessere Platzierung zu, argumentiert der ADAC.
Den E-Fullys von Bulls, Scott, KTM und Haibike fehlt ein wichtiges Detail
Großen Wert legten die Tester im E-Fully-MTB-Test auf leistungsfähige Bremsen. Die mit einem Finger zu bedienenden Modelle sind dabei nicht nur leichter zu handhaben, sondern in Kombination mit reichlich Bremspower und guter Dosierbarkeit den schwächeren und weniger ergonomischen Zweifingerbremsen deutlich überlegen. Bergab kann so immer ein Finger an der Bremse und gleichzeitig der Lenker gut im Griff bleiben. Bei den Bikes von Bulls, Scott, KTM und Haibike fehlt dieses kleine, aber wichtige Detail.
Akkureichweite: Cube der Gipfelkönig
Wichtiges Kriterium für den Fully-Test waren außerdem Reichweite bzw. Reichhöhe. Je nach Akkugröße schaffen die E-Fullys zwischen 110 km (Bulls, Cube, KTM) und 80 bzw. 90 km (Giant, Radon, Canyon) in der Ebene. Entsprechend variieren die "Reichhöhen": Die drei Reichweiten-Sieger schaffen mit einer Akkuladung über 2.000 m Höhenmeter, Gipfelkönig ist das Cube mit 2.179 m. Die Ladezeiten zwischen 5,5 h und 7 h sind dabei gut bis befriedigend.
Einstellung der hinteren Dämpferelemente schlecht beschrieben
Gabel und hinterer Dämpfer wollen auf das jeweilige Fahrergewicht, Strecke und Komfort eingestellt werden. Die ADAC-Experten stellten jedoch fest, dass die Einstellung der hinteren Dämpferelemente von den E-MTB-Herstellern teils unbefriedigend in den Anleitungen beschrieben sind. Am besten löst dies das Fully von Giant, bei dem eine Skala für die korrekte Einstellung an der Kolbenstange des hinteren Dämpfers eingeprägt ist.