Freunde rund um die Uhr tracken: "Find My Friends" wird zum Jugend-Trend
Apps wie Apples "Wo ist?" und Google Maps erlauben es, den eigenen Standort permanent mit anderen Personen zu teilen, sodass diese rund um die Uhr auf einer Karte sehen können, wo man sich gerade aufhält. Laut eines Berichts von Bloomberg entwickelt es sich gerade zum Trend, den Standort mit mehreren engen Freunden zu teilen, und im Gegenzug den Standort der jeweiligen Freunde ebenfalls sehen zu können.
Das soll Komfort-Vorteile haben – verspätet sich ein Freund bei einer Verabredung, kann kurzerhand auf einer Karte nachgesehen werden, wie weit dieser noch entfernt ist. Durch den geteilten Standort können Nutzer jederzeit sehen, wann sich ein Freund in der Nähe befindet, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, Freunde bei Veranstaltungen oder sogar im Urlaub zu treffen. Laut der New York Times tauschen gerade jüngere Personen immer öfter ihren Standort mit Freunden, um einen "Meilenstein" einer engen Freundschaft zu markieren.
Nachdem immer mehr Menschen schon in ihrer Kindheit durch ihre Eltern auf einer Karte getrackt werden, sollen jüngere Menschen schon daran gewöhnt sein, keine Privatsphäre über den aktuellen Aufenthaltsort zu haben. Den Aufenthaltsort in Echtzeit zu teilen, birgt aber auch Gefahren, wenn Standort-Daten missbraucht werden. Wenig überraschend haben über die vergangenen Monate bereits mehrere Nutzer von problematischen Situationen berichtet, die durch permanentes Standort-Tracking verursacht wurden.
Ob fehlerhafte Standort-Daten zu Misstrauen in einer Beziehung führen, jemand gedrängt wird, den Standort zu teilen, und sich dadurch überwacht fühlt, oder Eltern darauf bestehen, den Standort ihrer "Kinder" selbst dann noch zu sehen, wenn diese schon weit über 20 Jahre alt sind – permanentes Teilen des Standorts kann in vielen Situationen Stress verursachen.