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Firsty eSim als ideale Reise-Backup-Sim: Weltweit gratis und permanent ins Internet aber mit Einschränkung

Mit einer Firsty eSIM im Handy soll man global gratis und unlimitiert ins Internet kommen - zumindest als Backup könnte Firsty Free auf Reisen nützlich sein.
Mit einer Firsty eSIM im Handy soll man global gratis und unlimitiert ins Internet kommen - zumindest als Backup könnte Firsty Free auf Reisen nützlich sein.
E-Sims haben das Leben von Globetrottern sehr erleichtert und mittlerweile gibt es hunderte Angebote für alle Bedürfnisse. Ein niederländisches Startup will globales Internet nun aber für alle gratis und noch einfacher machen. Ein erster Test von Firsty Free und Firsty Fast zeigt einen spannenden Ansatz, wenngleich man gratis nicht allzu weit kommt und das kostenpflichtige Upgrade lohnt sich nur, wenn man einen hohen täglichen Datenverbrauch hat.

E-Sims, also der in manchen Smartphones fix verbaute Ersatz für die kleinen Plastikkärtchen ist immens praktisch, insbesondere wenn man auf Reisen ist. Vorbei sind die Zeiten als man sündteures Roaming akzeptieren oder sich am Flughafen eines fremden Landes bei einem Mobilprovider eine Simkarte besorgen musste. Heutzutage lädt man sich den meist recht kostengünstigen Zugang vorab aufs Handy und kann dann lossurfen sobald man gelandet ist.

Unzählige eSIM-Anbieter weltweit locken mit immer noch günstigeren Preisen und Deals. Auf der Vergleichswebseite eSIMDB findet wohl jede(r) was er braucht, gratis kommt man aber höchstens in Form eines Lockangebots ins Internet. Das will das niederländische Startup Firsty ändern. Zwei Ex-Ayden-Techniker wollen von Amsterdam aus das mobile Internet auf neue und teils kostenlose Beine stellen, vorerst in Europa und den USA, mittelfristig (ab März 2024) in knapp 100 Ländern weltweit und langfristig sogar global.

Firsty Free ist werbebasiert und laaaangsam

Mit Firsty Free kommt man nach Download der App (Play Store | App Store) und Registrierung mit Handy-Nummer gratis ins Internet, allerdings mit sehr stark reduzierter Geschwindigkeit und der Verpflichtung einmal pro Stunde ein kurzes Werbevideo anzusehen. Benachrichtigungen warnen rechtzeitig, wenn die 59 Minuten zu Ende gehen und es Zeit für ein paar Sekunden Werbung ist, man kann allerdings schon zwischendurch seiner Verpflichtung nachkommen und muss nicht erst auf das Ende seiner Gratis-Session warten.

Problematisch ist das starke Throtteln der Leitung durchaus. Von 4G-Geschwindigkeit oder gar 5G ist man trotz 5G-Logo in der Statuszeile weit entfernt. In unserem Speed-Test kommen wir meistens auf knapp 0,06 Mbps im Download und 0,14 Mbps im Upload, das reicht gerade mal für Messenger wie Whatsapp oder eMail. Notfalls dürfte auch Google Maps funktionieren, wenn man die Karten vorab runtergeladen hat. Manche Webseiten laufen damit in Timeouts, Video schauen oder Streamen kann man vergessen. Wir haben in unserem Kurztest nur im Raum Wien getestet, laut Firsty soll der langsame Zugang aber in jedem Land zur Verfügung stehen, wo Firsty funktioniert.

Firsty Free ist gratis aber sehr sehr langsam. Diese Geschwindigkeit reicht nicht zum Streamen. (Bild: Notebookcheck)
Firsty Free ist gratis aber sehr sehr langsam. Diese Geschwindigkeit reicht nicht zum Streamen. (Bild: Notebookcheck)
 

Upgrade auf Firsty Fast wirkt teuer

Dank einiger gemeldeter Bugs -der Support, aktuell offenbar sogar von einem der Gründer selbst, war übrigens schnell und sehr hilfreich - bekamen wir die Möglichkeit auch gleich mal einen Tag das zweite Produkt des Startups auszuprobieren: Firsty Fast. Hier fallen die Geschwindigkeitsbarrieren, wir erreichen etwa 224 Mbps im Download und knapp 30 Mbps im Upload. Allerdings empfinden wir diese Upgrade-Option bei der ein schnelles 2 GB Datenpaket pro Tag für 3,5 Euro in Europa zur Verfügung steht als vergleichsweise teuer. Wer etwa 30 Tage Firsty Fast kauft, zahlt hierfür in Europa aktuell fast 60 Euro, also knapp 1 Euro pro Gigabyte. Das ist zwar nicht viel, das Paket wirkt aber dennoch teuer und lohnt sich nur, wenn man tatsächlich 2 GB an Daten täglich benötigt.

Bei First Fast fallen die Geschwindigkeitsbegrenzungen, es lohnt sich aber nur bei hohem täglichem Datenverbrauch. (Bild: Notebookcheck)
Bei First Fast fallen die Geschwindigkeitsbegrenzungen, es lohnt sich aber nur bei hohem täglichem Datenverbrauch. (Bild: Notebookcheck)
 

Die ideale Reise-Backup-Sim?

Unserer Meinung nach lohnt sich das Installieren der Firsty eSIM auf jeden Fall, selbst wenn man nicht viel in fremden Ländern unterwegs ist. Das Gratis-Angebot reicht zumindest um Nachrichten zu schreiben, den Weg ins Hotel zu finden oder sich schnelleres Internet zu organisieren, wenn ein anderes Paket gerade ausgelaufen ist. Auch ein Hotspot klappt damit, sowohl mit Firsty Free als auch mit Firsty Fast wobei ersteres aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit nicht allzu nützlich ist.

Sollte Firsty Free tatsächlich mal weltweit überall als Gratis-Basispaket zur Verfügung stehen, wäre das also die ideale Backup-Sim ohne auf Wi-FI am Flughafen angewiesen zu sein, sofern die Werbeunterstützung nicht penetranter wird. Anzumerken ist natürlich, dass man bei Gratis-Angeboten immer auch einen Blick in die Datenschutzerklärung werfen sollte. Bleibt zu hoffen, dass dieses Startup überlebt und vielleicht sogar attraktivere kostenpflichtige Pakete schnürt. 2 GB pro Tag dürfte für viele Reisende Overkill sein. Alternativ könnten klassische Pakete mit 2-10 GB pro Monat ohne Geschwindigkeitsbegrenzung aus der Backup-Sim auch eine echte Firsty-eSIM für den Globetrotter-Alltag machen.

Quelle(n)

Firsty, Eigene

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Autor: Alexander Fagot, 18.02.2024 (Update: 19.02.2024)