Feststoffbatterie: Volkswagen kooperiert mit QuantumScape
Auch ein Blick in die Kristallkugel verrät uns nicht sicher, wie unsere Autos der Zukunft angetrieben werden. Denn darüber scheiden sich die Geister. Was hinsichtlich Batterien bei Smartphone, Laptop und Co. noch ganz gut funktioniert, überzeugt hinsichtlich Elektromobilität bei batteriegetriebenen Fahrzeugen bisher nur wenige Kunden. Immer wieder werden Argumente wie "zu schwer" oder "zu wenig Reichweite" angeführt. Geforscht wird mit Hochdruck - egal ob an Brennstoffzellen oder Batterien. Volkswagen sichert sich nun den Zugang zur Technologie der Feststoffbatterie.
Genau genommen hatte sich VW schon Ende 2014 fünf Prozent des Batterie-Start-ups QuantumScape mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien gesichert. QuantumScape ist ein Spin-off der Stanford University, das seit dem Jahr 2010 an Feststoffbatterien forscht und baut. Damals hatte Martin Winterkorn das große Potenzial der Feststoffbatterie-Technologie gepriesen. Mit Feststoffbatterien lasse sich die Reichweite eines E-Golf von derzeit etwa rund 300 Kilometern auf etwa 750 Kilometer erhöhen, so VW in der Pressemitteilung von gestern.
Jetzt kündigte VW eine deutliche Erhöhung seiner Anteile am kalifornischen Technologieunternehmen QuantumScape Corporation und der Gründung eines neuen Gemeinschaftsunternehmens an. Damit ebne der Volkswagen-Konzern den Weg für die nächste Stufe im Bereich Batterieleistung, um höhere Reichweiten in der E-Mobilität zu erzielen.
Dr. Axel Heinrich, Leiter der Konzernforschung von Volkswagen wird einen Sitz im Aufsichtsrat von QuantumScape übernehmen und erklärt:
"Wir möchten die Vermarktung der Feststoff-Batterien von QuantumScape beschleunigen und bündeln unsere Kräfte, um Volkswagens Erfahrung als Produktionsspezialist und QuantumScapes Technologieführerschaft bestmöglich zu nutzen. Volkswagen macht damit für unsere Kunden den nächsten Schritt in Richtung einer nachhaltigen, CO2-freien Mobilität der Zukunft."
Volkswagen investiert 100 Millionen US-Dollar in QuantumScape und wird damit zum größten automobilen Anteilseigner des innovativen Unternehmens. Der Abschluss dieser Transaktion unterliegt noch der Zustimmung durch die Behörden.