Falsch formatierte SDUC-Karten: SD Association ermahnt Industrie vor Einführung neuer Karten

2025 soll es nun langsam losgehen mit einem breiten Angebot von SDUC-Speicherkarten. So hatte es auch Sandisk noch im April 2024 versprochen. Es gab zudem eine weitere Ankündigung auf dem Flash Memory Summit. SDUC bietet die Möglichkeit, SD-Karten jenseits der 2-TByte-Grenze von SDXC zu produzieren. Das geht allerdings mit einigen Veränderungen daher.

Dass die Industrie sich jetzt beeilen muss, zeigt auch ein Videoveröffentlichung der SD Association (SDA), die als Ermahnung gewertet werden kann. Die beteiligten Unternehmen sollen jetzt sicherstellen, dass das gesamte Ökosystem für die SDUC-Karten vorbereitet ist.

Die neuen SDUC-Karten nutzen laut der SDA ein erweitertes SD-Protokoll, das zwingend aktuelle Treiber benötigt. Wichtig ist auch, dass die Formatierung nicht auf MBR setzt, sondern eine GUID-Partitionstabelle.

Laut SD Association sollen SDUC-Karten nur mit SDUC-Kartenlesern genutzt werden. Das Video deutet aber an, dass die Karte auch in Kartenlesern erkannt werden könnte, die SDUC noch nicht auslesen können. Im schlimmsten Fall wird demnach in einem Nicht-SDUC-Kartenleser eine Karte im falschen Format formatiert, sofern der Anwender sich für eine Formatierung entscheidet. Es ist auch vorstellbar, dass ein Betriebssystem eine Formatierung vorschlägt, weil es die Karte nicht erkennt. Bestätigt ist ein derartiges Verhalten aber noch nicht.

Die SD Association betont zudem, dass SDUC-Samples bereits existieren und für die Hard- wie Softwareentwicklung bereitstehen. Die SDA fordert dementsprechend auf, dass diese auch bestellt werden.

Die SD Association stellt zudem das eigene Format Tool zur Verfügung, weöches für SDUC aktualisiert wurde. Seitens der Association wird weiter die Nutzung des eigenen Tools empfohlen, statt auf die Werkzeuge eines Betriebssystems zu setzen. Die Nutzung der Software ist aber keine Garantie, dass SDUC funktioniert. Im Zweifel weist die SDA darauf hin, dass die Treiber des Betriebssystems aktualisiert werden müssen.

Die Version 5.0.3 wurde am 13. Dezember 2024 veröffentlicht. Die dazugehörige Dokumentation wurde zuletzt im Oktober aktualisiert.

Hoffnung auf ein Firmwareupgrade?

Interessanterweise spricht die SD Association in ihrem Video davon, dass die Hersteller auch die Kartenleser aktualisieren sollten. Es besteht also eine gewisse Hoffnung, dass aktuelle SDXC-Kartenleser sich auf SDUC aktualisieren lassen.

Besonders groß würden wir diese aber nicht einschätzen. Typischerweise sind SD-Kartenleser Ware, die nach dem Verkauf keinen Support mehr bekommen. Bei einigen teuren Profikartenlesern könnten wir uns aber vorstellen, dass die Hersteller Vorbereitungen getroffen haben.

Die Sache mit den Kartenlesern und zwei neuen Standards

Momentan ist die Situation noch unübersichtlich. Denn von der SD Association wird auch der SD-Express-Standard für besonders schnelle SD-Karten in den Markt gedrückt. Dieser ist mit UHS-I abwärtskompatibel und nutzt die UHS-II-Pins für die Kommunikation per PCI Express. In alten Lesegeräten sind SD-Express-Cards daher langsamer als SD-Karten.

Obendrein ist nach derzeitigem Stand nicht garantiert, dass ein SD-Express-Kartenleser auch mit SDUC kompatibel ist. Sandisk plante etwa für den vergangenen Sommer einen SD-Express-Kartenleser, der explizit SDUC nicht unterstützt, wie Notebookcheck.com seinerzeit auf Nachfrage erfuhr.

Genauso wenig muss ein SDUC-Kartenleser mit SD-Express kompatibel sein. Da er aber UHS-I unterstützen dürfte, wäre eine gewisse Grundkompatibilität gewährleistet.

Es deutet sich dennoch eine Lösung an. Chip-Hersteller JMicron hat beispielsweise mittlerweile eine Lösung vorgestellt, die einen Kartenleser für SDUC Express ermöglicht. Größere Kommunikation dazu gibt es seitens der Industrie aber noch nicht. Dazu kommen weitere Verwirrungen. Panasonic hat etwa schon die RP-SDUC64(32/16)GAK SDUC Gold Series vorgestellt, die es aber nur in SDXC- und SDHC-Kapazitäten gibt.