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Fake-Zeitlupe: Das Samsung Galaxy S20 Ultra kann gar nicht mit 960 fps filmen

Noch ein Feature der Galaxy S20-Familie, das "digital verbessert" wird. (Bild: Samsung)
Noch ein Feature der Galaxy S20-Familie, das "digital verbessert" wird. (Bild: Samsung)
Wie sich herausstellt muss man bei der neuen Samsung Galaxy S20-Familie wirklich jedes einzelne Marketing-Schlagwort hinterfragen, vor allem wenn es um die Kamera geht. Die jüngste Entdeckung: Das S20 Ultra kann im Gegensatz zu den günstigeren Versionen gar keine Zeitlupen mit 960 Bilder pro Sekunde filmen.

Nachdem wir heute bereits ausführlich darüber berichtet haben, dass weder das S20 noch das S20+ ein Tele-Objektiv oder gar eine Zoom-Kamera haben, obwohl Samsung gleich 30-fachen Zoom verspricht, versteckt sich im Kleingedruckten der technischen Daten der Geräte noch mehr "digital verbesserter" Unfug. Samsung hat angegeben, dass die ganze Smartphone-Familie Zeitlupen mit 960 Bilder pro Sekunde aufnehmen kann, und zwar jeweils eine Sekunde am Stück, aus der dann ein 32 Sekunden langes Video entsteht.

Wie im Screenshot unten zu sehen trifft dies aber nur auf das Galaxy S20 und S20+ zu, nicht aber auf das teuerste Modell, das S20 Ultra. Gerade bei diesem Gerät preist Samsung die Vorzüge des 108 MP ISOCELL Bright HM1-Sensors an, bei Zeitlupen muss man aber Abstriche machen. Denn statt tatsächlich 960 Bilder pro Sekunde aufzunehmen, filmt das Gerät laut Samsung gerade mal mit 480 fps, die dann "digital verbessert" werden um auf 960 Bilder und eine Wiedergabezeit von 32 Sekunden zu kommen.

Das dürfte technische Gründe haben – ein Sensor mit einer Auflösung von 12 Megapixeln lässt sich nunmal schneller auslesen als einer mit 108 Megapixeln. Aber statt die Zeitlupenfunktion des Geräts mit 480 fps zu bewerben hat Samsung sich dazu entschlossen, zu tricksen, um das teuerste Gerät auch in dieser Hinsicht im Vergleich zu den günstigeren Modellen nicht schlechter aussehen zu lassen.

Wie genau die Bildrate digital verdoppelt wird ist noch unklar, vermutlich setzt Samsung aber darauf, die fehlenden Bilder digital zu erzeugen, was der Qualität und der flüssigen Wiedergabe auf keinen Fall zugute kommt. Erste ausführliche Tests werden vermutlich schon bald Klarheit bringen, wie gut die Zeitlupe trotz der Tricks funktioniert.

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Autor: Hannes Brecher, 13.02.2020 (Update: 13.02.2020)