Fairphone erhält 2,5 Millionen durch Crowdfunding und stellt Pläne für die Zukunft vor
Abgesehen von der Vorstellung eines besseren Kameramoduls für das modulare Fairphone 2 auf der vorjährigen IFA ist es im letzten Jahr ein wenig still gewesen um den niederländischen Smartphone-Produzenten. Jetzt ist es Fairphone jedoch gelungen, auf der Plattform Oneplanetcrowd im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne noch vor deren Ablauf das selbstgesteckte Ziel von 2,5 Millionen Euro zu erreichen. Das Geld stammt von über 1800 Einzelanlegern, die bereit waren, zwischen 250 und 5000 Euro in das Unternehmen zu investieren. Es war damit eine der erfolgreichsten Kampagnen, die bisher auf Oneplanetcrowd stattfanden.
Verwendungszweck des eingesammelten Geldes
Ein Teil des eingesammelten Geldes soll dazu verwendet werden, neue Produkte zu entwickeln und die Verkäufe in den europäischen Ländern, in denen Fairphone bereits vertreten ist, beispielsweise durch Werbekampagnen oder Erschließung neuer Vertriebswege zu steigern.
Ein weiterer Teil wird voraussichtlich in die Weiterentwicklung bestehender Lieferketten fließen, um sie noch fairer und nachhaltiger zu gestalten und höhere Volumen zu ermöglichen. Dabei soll insbesondere an einer fairen Produktion des für Batterien derzeit noch sehr wichtigen Kobalts gearbeitet werden. Gleichzeitig ist die Erschließung neuer Märkte zum Verkauf des Fairphones wie Südeuropa und Skandinavien geplant. Bisher konnten die Niederländer insgesamt um die 160.000 Smartphones an den Mann bringen. Wenn ihnen die geplante Expansion gelingt, wäre eine Vervielfachung der bisherigen Verkaufszahlen langfristig durchaus vorstellbar.
Smartphone als Service
Mit dem restlichen Geld möchte Fairphone die unter anderem aus dem Softwarebereich bekannte Idee, ein Produkt als Service anzubieten, auf den Smartphonemarkt übertragen und das Smartphone zukünftig als Mietgerät konzipieren. Es laufen bereits erste Tests im Businessbereich und das Ziel wäre, dies irgendwann auch auf das Privatkundengeschäft auszudehnen. Dies hätte beispielsweise den Vorteil, dass alte Smartphones nicht einfach weggeworfen werden oder in der Schublade versauern. Stattdessen könnte Fairphone solche Geräte entweder an andere Nutzer weiterverleihen oder aber das Smartphone selbst recyceln und die wertvollen Rohstoffe wiederverwerten.
Es ist erfreulich zu sehen, dass auch im Elektronikbereich eine Nachfrage für ethisch verantwortungsvoll produzierte Produkte zu bestehen scheint. Hoffentlich bewegt der Erfolg von Fairphone auch die großen Smartphone-Hersteller dazu, mehr Wert auf Nachhaltigkeit zu legen. Derzeit sieht es aber leider noch nicht danach aus.
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