Fairphone 5 zeigt grobe Schwächen in Display- und Kamera-Analyse von DxOMark
Fairphone macht keinen Hehl daraus, dass der Fokus des Fairphone 5 auf Nachhaltigkeit liegt, statt auf dem bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis. Für den Listenpreis von 699 Euro erhalten Käufer Mittelklasse-Hardware mit einem Update-Versprechen bis 2031, fünf Jahren Garantie, einem vergleichsweise umweltfreundlichem Gehäuse, einer Versorgungskette mit fair bezahlten Arbeitern und einem Design, das Reparaturen einfach macht.
Für denselben Preis kann aber beispielsweise auch ein Samsung Galaxy S23 (ca. 679 Euro auf Amazon) gekauft werden, das in vielerlei Hinsicht bessere Hardware bietet. Das verdeutlichen nun auch die Display- und Kamera-Analyse von DxOMark, in denen das Fairphone 5 auf Platz 117 respektive Platz 97 auf der Bestenliste landet, hinter deutlich günstigeren und älteren Konkurrenten wie dem Nothing Phone (1). Das 6,46 Zoll große, 90 Hz schnelle AMOLED-Display mit seiner Auflösung von 2.700 x 1.224 Pixel wird schlicht nicht hell genug.
Fairphone bewirbt eine Spitzenhelligkeit von 880 Nits, was allerdings nur punktuell für die Darstellung von HDR-Inhalten gilt. DxOMark misst bei Sonnenlicht gerade einmal 432 Nits, wodurch das Display im Freien schwer zu lesen ist. Ein grüner Farbstich und teils verzögerte Touchscreen-Reaktionen beim Zocken sorgen dafür, dass das Display trotz hoher Farbtreue ein Resultat von nur 110 Punkten erzielt.
Die 50 Megapixel f/1.9 Hauptkamera mit einem Sensor im 1/1,56 Zoll Format und die 50 MP f/2.2 Ultraweitwinkel-Kamera mit 1/2,51 Zoll Sensor erreichen mit einem Resultat von 108 Punkten nur Platz 97. Das Fairphone 5 bietet zwar einen akkuraten Weißabgleich bei Tageslicht, relativ schnellen Autofokus und eine zuverlässige Auto-Belichtung, der digitale Zoom liefert aber Fotos mit zu wenigen Details, der Weißabgleich versagt bei wenig Licht, der Bokeh-Modus zeigt deutlich sichtbare Bildfehler, und Videos sind wenig effektiv stabilisiert und zeigen einen viel zu kleinen Dynamikumfang.