Fachkräftemangel: 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten
Der Digitalverband Bitkom schlägt Alarm: Der Mangel an IT-Experten in Deutschland verschärft sich. Wie der Bitkom heute im Vorfeld des 10. Nationalen IT-Gipfels (16./17. November) mit den Schwerpunktthemen digitale Transformation und Bildung bekannt gab, gibt es in Deutschland aktuell rund 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten. Das entspricht einem Anstieg um fast 20 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Damals wurden 43.000 offene Stellen gezählt.
Bei der repräsentativen Umfrage wurden mehr als 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt. 70 Prozent der befragten ITK-Unternehmen geben an, dass aktuell ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht. Vor einem Jahr waren es erst 60 Prozent.
Dazu Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
"Der Fachkräftemangel hat die Marke von 50.000 Stellen übersprungen, Unternehmen aller Branchen suchen händeringend IT-Experten. Wir brauchen Digitalexperten, vom Software-Entwickler über den IT-Sicherheitsspezialisten bis zum IT-Berater, um die digitale Transformation in Deutschland erfolgreich gestalten zu können. Der IT-Gipfel in Saarbrücken setzt mit digitaler Transformation und Bildung genau die richtigen Schwerpunkte."
Die Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche melden derzeit 20.500 unbesetzte Stellen. Vor allem Softwareanbieter und IT-Dienstleister sind auf der Suche nach fähigen Mitarbeitern. Bei ihnen gibt es alleine 17.400 Jobs. 2.200 Experten werden bei Unternehmen gesucht, die IT-Hardware und Kommunikationstechnik oder Unterhaltungselektronik anbieten. 900 freie Stellen gibt es bei den Anbietern von Telekommunikationsdiensten.
Besonders gefragt: Software-Experten. 60 Prozent der Unternehmen mit freien Stellen für IT-Spezialisten suchen Softwareentwickler:
- Big Data: 47 Prozent der Unternehmen, die Software-Entwickler suchen
- Cloud Computing: 40 Prozent
- Apps: 36 Prozent
- Industrie 4.0: 35 Prozent
Neben Entwicklern von Software suchen die ITK-Unternehmen in Deutschland mit 21 Prozent auch verstärkt IT-Berater. Vor einem Jahr waren es nur 14 Prozent. Gefragt sind darüber hinaus Anwendungsbetreuer und Administratoren (21 Prozent) sowie IT-Sicherheitsexperten (17 Prozent). Bei den Anwenderunternehmen sind aktuell 30.500 Stellen für IT-Experten unbesetzt. Dabei geht die Nachfrage nach Anwendungsbetreuern und Administratoren zurück (von 44 Prozent auf 37 Prozent der Unternehmen mit offenen IT-Stellen), der Bedarf an Software-Entwicklern steigt dagegen weiter (von 27 Prozent auf 31 Prozent).