Facebook zensiert Teile der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
Das Ende des diesjährigen Unabhängigkeitstags in den USA ist erst ein paar Stunden alt, da macht die Nachricht die Runde, Facebook habe Teile der Unabhängigkeitserklärung für Hate Speech gehalten und folglich zensiert.
Die Zeitung "The Vindicator" aus dem beschaulichen Städtchen Liberty in Texas hatte anlässlich des Independence Day am 4. Juli Auszüge aus der Unabhängigkeitserklärung veröffentlicht. Einer dieser Auszüge erschien jedoch nicht auf der Facebookseite der Zeitung. Stattdessen erhielten die Journalisten den Hinweis, dass der Text nicht veröffentlicht wird, weil es sich um eine Hassrede handle, die gegen die Regeln von Facebook verstoße.
Man muss Facebook zugutehalten, dass das zensierte Textstück tatsächlich einige aus heutiger Sicht unangemessene, rassistische Phrasen enthält. So wurden darin u.a. die amerikanischen Ureinwohner als "gnadenlose Indianer-Wilde" bezeichnet, deren Anliegen es sei "alle ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht und Stand zu vernichten". Das Unternehmen aus Menlo Park sah am nächsten Tag seinen Fehler ein, entschuldigte sich und gab den Post frei.
Dieser an sich harmlose Vorfall stellt einen von vielen Fällen dar, in denen es in jüngster Vergangenheit zu Problemen mit automatisierter Zensursoftware kam. So konnte in diesem Fall nicht zwischen einem aktuellen Kommentar und einem historischen Dokument unterschieden werden. Bei aller Kritik darf natürlich nicht vergessen werden, dass Bemühungen, den Hass im Netz einzudämmen, auf alle Fälle wichtig und notwendig sind.
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