Facebook verzichtet bald auf Gesichtserkennung und löscht Daten von über einer Milliarde Menschen
Meta hat in einer Pressemeldung angekündigt, dass die Gesichtserkennung auf Facebook in einigen Wochen deaktiviert wird, und dass die bereits gesammelten Daten gelöscht werden. Diese wurden bisher dazu genutzt, Personen auf Fotos automatisch zu markieren, und um Bildbeschreibungen mit den Namen der abgebildeten Personen für Nutzer mit Sehbehinderungen zu erstellen. Dies soll nur der erste Schritt sein, das Unternehmen soll den Einsatz von Gesichtserkennung in Zukunft generell einschränken.
Offiziell begründet Meta diese Vorgehensweise mit den wachsenden Bedenken der Gesellschaft zur Nutzung dieser Technologie, während Regierungen noch keine klaren Regeln zur Nutzung von Gesichtserkennungs-Software festgelegt haben. Ein nicht ganz unerheblicher Grund für das Deaktivieren der Gesichtserkennung dürfte aber auch ein Rechtsstreit in Illinois sein, bei dem Meta 650 Millionen US-Dollar zahlen musste, nachdem die Gesichtserkennung ein Gesetz zum Schutz der Privatsphäre verletzt hat.
Nachdem Facebook seine Bezeichnung kürzlich zu Meta geändert hat könnte dieser Schritt auch dazu dienen, das angeschlagene Image des Konzerns zu verbessern und Nutzern wieder Vertrauen in den Schutz ihrer Privatsphäre auf dem sozialen Netzwerk zu geben. Das Vertrauen der Nutzer dürfte essentiell sein, um die geplanten AR- und VR-Produkte erfolgreich zu launchen, und selbst für die erste Smartwatch von Facebook dürfte es nicht ganz unerheblich sein, dass potentielle Kunden nicht durch die unzähligen gesammelten Daten und durch die Kamera der Uhr abgeschreckt werden.