Facebook: Regierungen beeinflussen Meinungen über Fake-Accounts
Am gleichen Tag, an dem Facebook die Anzahl von Regierungsanfragen an den Konzern für 2016 offenlegte, kündigte das Informations-Sicherheitsteam des Unternehmens auch weitere Schritte zur Bekämpfung sogenannter „Informations Operations“ an. Dabei geht es vor allem um die Bekämpfung von Fake-News, Fake-Accounts und Meinungsmanipulation.
Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Regierungen verstärkt Fake-Accounts nutzen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Im Report wird beschrieben, dass offensichtlich viele subtile Anstrengungen mit hohem finanziellen Background von Regierungen und anderen Organisationen unternommen werden, um durch gezielte Fehlinformationen geopolitische Ziele zu erreichen.
Der Bericht, den u.a. die Nachrichtenagentur Reuters überprüft hat, wurde von zwei Sicherheitsanalysten von Facebook verfasst, welche zuvor bei einer Sicherheitsfirma gearbeitet haben. Aus dem 13-seitigen Dokument geht hervor, dass viele der Anstrengungen direkt auf Regierungsangestellte oder von ihnen bezahlte Professionelle zurückzuführen seien.
Facebook plant in Zukunft die Probleme mittels verschiedenster Techniken zu bekämpfen. Per Maschinenlernen und groß angelegter Analysen möchte man Fake-Accounts in Zukunft schneller auffinden.
Beispielsweise habe man im Zuge der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich 30.000 problematische Accounts deaktiviert. Die angebliche Beeinflussung der amerikanischen Präsidentschaftswahl durch russische Spezialisten ist beim Unternehmen mittlerweile zum Untersuchungsfall geworden, aus dem wichtige Lehren gezogen werden sollen.
Dabei begibt sich der Konzern auf einen unangenehmen Spagat zwischen Sicherheit und Zensur. Rechner werden immer stärker dafür eingesetzt nach bestimmten Routinen zu entscheiden welche Accounts und Inhalte problematisch sind und gegebenenfalls gelöscht werden. Die richtige Identifizierung solcher Inhalte ist wichtig und birgt doch die große Gefahr von Ausschlüssen in zu großem Umfang und damit ungerechtfertigter Zensur in Unternehmerhand.