Ethikrat zu KI-Anwendungen: Menschliche Entfaltung darf nicht vermindert werden
In einem Statement vom 20. März 2023 des Deutschen Ethikrats äußerte sich das Gremium kritisch zur KI-Thematik und machte deutlich, dass keinesfalls auf menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung verzichtet werden sollte. Zu diesem Schluss kamen die Mitglieder des Gremiums, nachdem überprüft wurde, ob der Einsatz von KI-Anwendungen in den Bereichen Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Verwaltung förderlich oder hinderlich für menschliche Entfaltung sei.
Auf die einzelnen überprüften Bereiche wurde in dem Statement noch weiter eingegangen und Empfehlungen und Grenzen für die Handhabung der KI ausgesprochen. In der Medizin besteht demzufolge durch die KI-Anwendungen unter anderem die Gefahr, dass ärztliche Kompetenzen verloren gehen könnten, wenn die künstliche Intelligenz Bereiche wie zum Beispiel die Krebsdiagnostik vollständig übernähme. Auch die Privatsphäre von Patienten solle trotz KI-Nutzung gesichert bleiben und es solle nicht zu einem Abbau medizinischer Fachkräfte kommen.
KI-Anwendungen an Schulen dürften ebenfalls nur vorsichtig eingesetzt werden und ausschließlich ins bestehende System integriert werden. Das ist besonders relevant für Technologien wie Chat-GPT, welche beispielsweise große Auswirkungen auf das klassische Hausaufgaben-System an Schulen haben werden. Im öffentlichen Bereich solle außerdem Wert darauf gelegt werden, dass es nicht zu Diskriminierungen durch die KI komme, indem alle maschinellen Empfehlungen durch einen Menschen hinterfragt und kontrolliert werden.
Außerdem müsse klar sein, wer die Verantwortung für die Auswirkungen von KI-Anwendungen trage und wie sich die KI sicher kontrollieren lasse. Die Grundlagenbasis für die Entscheidungen von KI-Anwendungen solle des Weiteren immer nachvollziehbar bleiben.
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