Erster Quanten-Supercomputer in Deutschland wird in Jülich gebaut
Quanten-Computer werden im allgemeinen als Prozessortechnik der Zukunft angesehen. Diese können durch die Ausnutzung des Superpositionsprinzips und der Quantenverschränkung mathematische Probleme deutlich schneller lösen als klassische Rechnersysteme. Dadurch könnte auch die klassische Kryptographie unbrauchbar werden, da die mathematischen Grundlagen der aktuellen Verschlüsselungsalgorithmen von Quanten-Computern ähnlich schnell geknackt werden können, wie andere mathematische Probleme.
Bisher investierten viele Firmen, z.B. Microsoft, Google etc., viel Geld in dieses Forschungsfeld und haben die Forschung voran gebracht. Nun wird allerdings erstmals ein Quanten-Supercomputer in einem deutschen Forschungszentrum in Jülich gebaut. Dieser soll bei Fertigstellung eine Rechenleistung von bis zu 100 Qubits schaffen. Die bisherigen Rekorde liegen bei 50 bis 70 Qubits. Damit wäre der Supercomputer deutlich schneller als andere aktuelle Quanten-Computer.
Mit dieser Leistung würde der Quanten-Computer im Vergleich zu klassischen Supercomputern in manchen Gebieten deutlich schneller rechnen können. Allerdings soll der Bau des Supercomputers erst 2021 fertig gestellt sein. Es bleibt ab zu warten, wie sich die Leistung des Quanten-Computers in drei Jahren im internationalen Vergleich schlagen wird.
Interessant an dem Projekt ist, dass die Software Open-Source sein wird, so dass auch unbeteiligte Dritte die Software weiter schreiben und verbessern könne. Das Hauptaugenmerk des Computers soll aber auf der Simulation von chemischen und materialwissenschaftlichen Abläufen liegen. Weiterhin soll der Quantenrechner auch bei der Forschung von maschinellen Lernen helfen.
Das Projekt wird als Teil eines eine Milliarde Euro schweren Forschungsprogramms der Europäischen Union mit 10 Millionen Euro gefördert.