Erster Natrium-Ionen-Batteriespeicher für Stromnetze in Betrieb: Zellen laden in nur 12 Minuten
Die Wirtschaftlichkeit der kostengünstigeren Natrium-Ionen-Batterien in einem Energiespeichersystem auf Netzebene wurde durch die Inbetriebnahme der weltweit ersten Anlage dieser Art erfolgreich demonstriert. Die niedrigen Kosten der Natriumzellen ermöglichen die Stromerzeugung zu einem Preis von weniger als $0,03 pro kWh, was einer der Hauptvorteile von Natrium-Ionen-Batteriepacks ist.
Das 10-MWh-Natrium-Batteriesystem in Guangxi verwendet 210-Ah-Zellen, die in nur 12 Minuten zu 90 % aufgeladen werden können. Statt des teureren Lithiums für die Kathode setzen die Batteriehersteller hier auf das preiswerte und reichlich vorhandene Natrium. Die Energiedichte von Natrium-Batterien reicht noch nicht an die von Lithium-Ionen-Batterien heran, weshalb sie derzeit nur in kompakten E-Fahrzeugen eingesetzt werden.
Im Bereich der Energiespeicherung können sie jedoch eine gute Alternative zu den mit LiFePO4 betriebenen Power Stations darstellen. Der erste netzgekoppelte Energiespeicher auf Basis von Natrium-Ionen-Batterien besteht aus 22.000 Zellen. Ein innovatives Thermomanagement sorgt dafür, dass die Kerntemperatur der einzelnen Zellen nicht mehr als 3 Grad Celsius voneinander abweicht.
Sollte es dennoch zu einer Überhitzung beziehungsweise einem thermischen Ausbruch kommen, wird die Ausbreitung im Vergleich zu Lithium-Ionen-Systemen deutlich verlangsamt. Statt einer halben Stunde, so die Techniker des chinesischen Stromversorgers China Southern Power Grid, die die Anlage bauten, seien jetzt zwei Stunden nötig.
Obwohl weitere Projekte zur Natrium-Ionen-Speicherung entwickelt werden, unterstreicht die Inbetriebnahme einer funktionierenden Anlage im Netz eines großen Energieversorgers die kommerzielle Machbarkeit von Natrium-Ionen-Batterien.