Erster Eindruck: Asus ZenPad S 8.0 Z580CA im Test
Vor wenigen Minuten erst ist die Vorstellung des Asus ZenPad S 8.0 Z580CA – so der offizielle Name – zu Ende gegangen. Wir halten unser Testgerät allerdings schon ein paar Stunden länger in Händen, sodass wir pünktlich zum offiziellen Startschuss bereits einen ersten Eindruck vom neuen Flaggschiff-Tablet der Taiwaner gewinnen konnten. Asus zielt mit dem acht Zoll großen, sehr flachen Tablet ganz klar auf die etablierte Konkurrenz von Apple, Samsung und Sony ab. Den Anspruch des flachsten Tablets seiner Größenkategorie kann es dem Sony Xperia Z3 Tablet Compact jedoch nicht streitig machen. Wie sich das ZenPad S 8.0 gegen die starke Konkurrenz schlägt, erörtern wir in Kürze in einem ausführlichen Test. Jetzt aber erst einmal zu den ersten Eindrücken.
Den ausführlichen Testbericht finden Sie hier.
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Details
Erster Eindruck
Die Vorderseite des Asus ZenPad S 8.0 sieht aus wie bei jedem anderem Tablet auch, zumindest fast. Der Rahmen an den Längsseiten fällt recht schmal aus, insgesamt wirkt das 8-Zoll-Tablet kompakt. Und es liegt sehr angenehm in der Hand. Das geringe Gewicht von etwa 300 Gramm macht sich hier sehr positiv bemerkbar. Aber auch in diesem Punkt – wie schon bei der Bauhöhe – gibt das Sony Xperia Tablet Z3 Compact den Ton an. Dessen Gehäuse lässt es aber an Stabilität vermissen. Das ist leider beim Asus-Flaggschiff nicht anders. Trotz der einwandfreien Verarbeitung und der angenehmen Haptik des verwendeten Kunststoffs fällt die Stabilität nicht überzeugend aus. Verwindungsversuche quittiert das Tablet schon recht früh mit vernehmbarem Knacken, zudem werden Wellenbildungen im Display sichtbar. Die Optik des Tablets war den Asus-Ingenieuren wohl wichtiger als die Qualität. Denn fürs Auge hat vor allem die Rückseite des ZenPad durchaus was zu bieten. Mit seinen zwei unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und dem minimalen Absatz zwischen der rauen und der glatten Fläche sieht das ZenPad fast wie eine moderne Handtasche aus. Ob sich die Rückseite im Alltagseinsatz als praxistauglich erweist, muss sich erst noch zeigen. Wir vermuten, dass der minimale Spalt Verschmutzungen anziehen wird. Zudem wäre eine durchgehend raue Rückseite sicher rutschsicherer. Unterm Strich lautet unser erstes Fazit zum Gehäuse: hübsch, aber nicht ohne Makel.
Bei der Ausstattung geht Asus auf den ersten Blick keine Kompromisse ein. Das ZenPad S 8.0 wird von einem Intel Atom Z3580, seines Zeichens ein sehr leistungsfähiger Vierkern-Prozessor, der bis zu 2,33 GHz Taktfrequenz erreicht. Leistungsmäßig zählt der auf der Moorefield-Plattform basierende Chip vielleicht nicht mehr zur absoluten Highend-Elite. Mehr als ausreichend Power für alle denkbaren Anforderungen sollte er aber in jedem Fall bereitstellen. Flankiert wird der Prozessor von einer PowerVR G6430 aus dem Hause Imagination. Zum Zeitpunkt ihrer Vorstellung war die GPU eine der schnellsten überhaupt. Aktuell würden wir sie nurmehr der oberen Mittelklasse zuordnen. Bis dato konkurrenzlos steht das Asus ZenPad S 8.0 beim Thema Arbeitsspeicher da. Satte 4 GB RAM bietet bisher kein anderes Tablet. Im Smartphone-Bereich war OnePlus mit dem OnePlus 2 aber schneller. Der interne Speicher unseres Testgerätes misst 64 GB. Varianten mit 16 und 32 GB sind ebenfalls erhältlich. In allen Fällen lässt sich der Speicher per microSD-Karte um bis 128 GB erweitern. 100 GB Speicher bei Google Drive gibt es für zwei Jahre kostenlos als Dreingabe. Erhältlich ist das ZenPad in den Farben Weiß und Schwarz. Auf der IFA-Pressekonferenz hat Asus die Preis-Katze noch immer nicht ganz aus dem Sack gelassen. Nur soviel: Das ZenPad S 8.0 soll bei 270 Euro beginnen. Das gilt dann wohl für die 16-GB-Variante ohne LTE. Unser 64-GB-Modell wird sicherlich deutlich teurer sein. Wir bleiben gespannt.
Auch die weitere Ausstattung des ZenPad kann sich sehen lassen. Da wäre zunächst das mit 2.048 x 1.536 Pixel hoch auflösende IPS-Display. Hinzu kommen schnelles ac-WLAN und Bluetooth 4.1, recht hoch auflösende Kameras und Stereolautsprecher mit DTS HD. Geladen wird das Tablet über einen USB Type-C-Stecker, der USB 3.0 unterstützt. Als Betriebssystem kommt Android 5.0 Lollipop zum Einsatz, das Asus mit seiner Zen UI Skin aufpeppt.
Kameras & Multimedia
Für ein Tablet bringt das Asus ZenPad S 8.0 eine beachtliche Kameraausstattung mit. Während die acht Megapixel am Heck in der Tablet-Oberklasse mittlerweile zum guten Ton gehören, setzt die Frontlinse mit satten fünf Megapixeln und einer Offenblende von f/2.0 eine neue Benchmark im Tablet-Segment. Zur Bildqualität können wir in der Kürze der Zeit noch nicht viel sagen. Nur soviel: Die Fokussierung klappt angenehm schnell und zuverlässig. Auch bei trübem Wetter können sich die Aufnahmen sehen lassen. Die Farben werden recht leuchtend wiedergegeben, fast ein wenig übertrieben. Die Schärfe und der Kontrast sind ebenfalls in Ordnung – erst recht für ein Tablet. Ein leichtes Rauschen beim Bild Richtung wolkenverhangenem Himmel ist allerdings bereits auszumachen.
Display
Asus wirft beim Display nicht mit Superlativen um sich. Dennoch klingen IPS und Retina-Auflösung, also 2.048 x 1.536 Pixel, nicht nach Sparmodell. Das Apple iPad Mini 3 besitzt dieselben Eckdaten, große Kritik an dessen Display hatten wir beim Test jedenfalls nicht. Das gilt weitestgehend auch für das Asus ZenPad S 8.0, das die Fahnen des 4:3-Seitenverhältnisses hochhält. Schon subjektiv hinterlässt der Bildschirm einen guten Eindruck. Farben wirken natürlich und dennoch lebendig. Die Schärfe fällt ausreichend hoch aus, sodass selbst feine Strukturen ordentlich aufgelöst werden. Asus erlaubt die Anpassung der Farbtemperatur an persönliche Vorlieben und hält zudem einige Presets bereit. Für das Preview haben wir uns das Display nur in der Werkseinstellung angesehen.
Aber auch hier passt die Abstimmung schon ganz gut, wie die ersten Tests mit dem Spektralfotometer zeigen. Die Abweichungen bei Graustufen und Farben fallen schon relativ gering aus. Die Farbtemperatur ist ein wenig zu hoch. Ob man mit manuellen Einstellungen noch mehr aus dem Panel herausholen kann, wird sich im Laufe des ausführlichen Tests zeigen. Sicher nichts mehr verändern wird sich an den übrigen Messwerten. Die Helligkeit von maximal 377 cd/m2 liegt auf dem Niveau des Apple iPad Mini 3. Sicher nicht extrem hoch, für die meisten Situationen aber wohl ausreichend. Zusammen mit dem sehr guten Schwarzwert von 0,37 cd/m2 ergibt sich ein toller Kontrast von 997:1. Da kann das iPad nicht mithalten. Die Ausleuchtung von nur 86 Prozent gefällt uns weniger. Vor allem in den Ecken fällt die Helligkeit deutlich ab, im Alltag ist das aber nur bei sehr homogenem Bildschirminhalt erkennbar. An dem insgesamt guten Eindruck des Displays ändert dieser Umstand nichts.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 369 cd/m²
Kontrast: 997:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 5.58 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.67 | 0.5-98 Ø5.2
86% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
70% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.25
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA PowerVR G6430, Z3580, 64 GB SSD | Apple iPad Mini 3 PowerVR G6430, A7, 16 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Tablet Compact Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy Tab S 8.4 Mali-T628 MP6, 5420 Octa, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -5% | -7% | 12% | |
Helligkeit Bildmitte | 369 | 357 -3% | 531 44% | 258 -30% |
Brightness | 346 | 344 -1% | 518 50% | 261 -25% |
Brightness Distribution | 86 | 86 0% | 91 6% | 91 6% |
Schwarzwert * | 0.37 | 0.61 -65% | 0.66 -78% | |
Kontrast | 997 | 585 -41% | 805 -19% | |
Delta E Colorchecker * | 5.58 | 3.35 40% | 6.29 -13% | 3.66 34% |
Delta E Graustufen * | 4.67 | 2.09 55% | 7.04 -51% | 2.51 46% |
Gamma | 2.25 98% | 2.4 92% | 2.78 79% | 2.22 99% |
CCT | 7927 82% | 6851 95% | 8600 76% | 6450 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 70 | 55 -21% | 73.75 5% | 100 43% |
Color Space (Percent of sRGB) | 86 |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistung
Die technische Basis des Asus ZenPad S 8.0 stellt ein moderner Vierkern-Prozessor von Intel dar. Der Atom Z3580 taktet mit maximal 2,33 GHz und sollte mehr als genug Power bereitstellen. Das gilt auch für die Grafikeinheit. Die PowerVR G6430 sollte ebenfalls alle aktuellen Aufgaben lösen können, ohne dabei groß ins Schwitzen zu geraten. Aufgrund der kurzen Testzeit für dieses Preview konnten wir nur eine Handvoll Tests durchführen. Aber die Ergebnisse lassen schon jetzt aufhorchen. Asus setzt hier definitiv auf's richtige Pferd. In allen Disziplinen kann das ZenPad S 8.0 mit der starken Konkurrenz mithalten oder diese teils deutlich abhängen. So liegt es beim Geekbench 3 gleichauf mit Sony und Samsung, lediglich das Apple iPad Mini 3 spielt hier eine Liga höher. Doch schon beim AnTuTu v5 schlägt das ZenPad eindrucksvoll zurück und deklassiert alle Geräte der Vergleichsgruppe. Auch die Grafikeinheit legt eine beachtliche Performance an den Tag. Beim 3DMark ziehen Apple, Samsung und Sony dennoch mehr oder weniger davon. In der Offscreen-Wertung des Manhattan-Tests des GFXBench 3.0 hat jedoch das ZenPad wieder die Nase vorn.
Sehr hoch fallen zudem die Ergebnisse bei der Überprüfung des internen Speichers und bei der Browser-Performance aus. Im Zusammenspiel mit Google Chrome 44 erreicht das Asus ZenPad teils absolute Top-Ergebnisse. Und das merkt man auch in der Praxis. Soviel Zeit war dann doch.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
3DMark - 1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
GFXBench 3.0 - 1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus ZenPad S 8.0 Z580CA | |
Apple iPad Mini 3 | |
Sony Xperia Z3 Tablet Compact | |
Samsung Galaxy Tab S 8.4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Vorläufiges Fazit
Quasi druckfrisch hat das Asus ZenPad S 8.0 einen ersten Kurztest absolviert – und fast auf ganzer Linie überzeugt. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen, die Leistung ist zum Teil herausragend, insgesamt auf jeden Fall mehr als ausreichend. Das Display löst seine Aufgaben mit minimalen Einschränkungen ebenfalls vorbildlich. Die Kameras lassen für ein Tablet aufhorchen, die ersten Bilder enttäuschen uns nicht. Obendrein sieht das Tablet schmuck aus, ist leicht und kompakt. Alles in Butter also? Nicht ganz. Die mangelnde Stabilität will nicht so ganz zum Premiumanspruch passen. Über Wohl oder Weh sollte dieser Umstand am Ende aber nicht entscheiden.
Bis jetzt schlägt sich das Asus ZenPad S 8.0 mehr als wacker und weist seine starke Konkurrenz in einigen Bereichen in die Schranken. Wenn der ausführliche Test keine eklatanten Schwächen mehr offenbart, ist ein Angriff auf unsere Tablet-Bestenliste denkbar.