Erfinder des WWW stellt neue Plattform für Nutzerdaten vor
Tim Berners-Lee ist einer der großen Namen, wenn es um die Erfindung des Internets geht. So ist er für die Erfindung der Auszeichnungssprache HTML und des World Wide Web (WWW) verantwortlich. Heute steht er dem World Wide Web Consortium (W3C) vor, hat eine Professur beim MIT und einen Lehrstuhl an der Universität Oxford.
Nun hat der 63-Jährige eine neue Plattform mit dem Namen 'Solid' vorgestellt. Die Intention des Erfinders ist es dem Internetnutzer die Kontrolle über seine persönlichen Daten zurück zu geben. Dies soll mit dieser Plattform möglich sein indem jeder Nutzer selbst darüber entscheiden darf, wo seine Daten gespeichert werden und welcher Dienst darauf Zugriff haben soll. Im Gegensatz zu anderen modernen Plattformen sollen hier die Daten vom Nutzer lokal auf einem eigenen Server gespeichert werden. Der offizielle Funktionsumfang des aktuellen Services wird auf Github so zusammengefasst: "Identitäts-, Authentifizierungs- und Anmeldeinformationen, Autorisierungs- und Berechtigungslisten, Kontaktverwaltung, Messaging und Benachrichtigungen, Feed-Aggregation und -Abonnement, Kommentare und Diskussionen".
Daraus ergibt sich, dass der Service auch viele Funktionen moderner Social-Media-Netzwerke übernehmen will, indem er z.B. auch Chat-Funktionen anbietet. Wenn man mit der App eines Drittanbieters auf diese Daten zugreifen will, funktioniert das über die API der Plattform, wobei natürlich der Nutzer selbst entscheidet, welche Daten über die API von jeder spezifischen App abgefragt werden dürfen.
Tim Berners-Lee hat in letzter Zeit immer wieder auf sich aufmerksam gemacht, indem er regelmäßig die aktuelle Situation im Bezug auf personenbezogenen Daten kritisierte. Mit Solid versucht der Visionär jetzt etwas an dieser Situation zu ändern.