Erdwärme: Dänemark gibt grünes Licht für geothermische Heizsysteme
Geothermie bekommt nun grünes Licht in der dänischen Stadt Aarhus. Die ersten Bohrungen für die Erdwärme werden dieses Jahr durchgeführt, sodass bereits 2025 erste Haushalte mit der Wärme aus geothermischer Energie versorgt werden können. Bis zum Jahr 2030 wird die zweitgrößte Stadt Dänemarks schließlich 20 Prozent der Wärme für die Heizsysteme aus dem Untergrund beziehen. Damit ist Aarhus das erste dänische Projekt, das natürliche, nicht-fossile, erneuerbare Wärme aus dem Erdreich nutzt.
Ein Vorteil der Geothermie für Heizsysteme gegenüber Windenergie oder Sonnenenergie ist, dass durch geothermale Energiequellen kontinuierliche Wärme erzeugt wird, die unabhängig von den Wetterverhältnissen ist. Asbjorn Haugstrup, Chief Communications Officer des zuständigen Geothermie-Entwicklers Innargi, sieht in der Erdwärmenutzung großes Potenzial:
There is quite a huge potential for geothermal delivering baseload heat into district heating.
Bisher wurden Haushalte und Unternehmen in Aarhus mit Wärme aus einem Biomassekraftwerk versorgt. Bioenergie hat im Vergleich zu fossilen Brennstoffen zwar eine bessere Treibhausbilanz, jedoch kann der Anbau der verwendetet Rohstoffe in bestimmten Fällen umweltschädlich sein, weshalb die Verwendung von Biomasse zur Energiegewinnung kontrovers diskutiert wird. Ein weiterer Vorteil der regenerativen Energiequelle aus dem Untergrund ist, dass sie im Verhältnis zur Wärme aus dem Biomassekraftwerk günstiger ist, weshalb nun eine 110-Megawatt-Anlage für Geothermie in Dänemark gebaut wird.
Möglich wurde das Projekt für eine nachhaltige Zukunft, weil das dänische Parlament neue Vorschriften für geothermische Energie verabschiedet hat. Innargi führt zudem Gespräche mit der Hauptstadt Kopenhagen über den Bau einer Geothermieanlage mit doppelter Kapazität. Ein ähnliches Projekt wird auch in Poznan in Polen diskutiert. In anderen Regionen der Welt wie etwa in Island oder Schweden gehört die erneuerbare Wärme aus Geothermie-Heizungen schon länger zu den wichtigsten Energiequellen.