Epic PR-Stunt: Fortnite aus App Store und Play Store gekickt, Epic klagt Google und Apple
Epic Games probt den Aufstand gegen die Großen der Mobilbranche und deren 30 Prozent-Margen bei Play Store und App Store. Alles begann, als das Spielestudio die In-App-Käufe im an sich kostenlosen Fortnite rabattierte und damit auf das Niveau der PC- beziehungsweise Konsolenvariante senkte - sofern der Käufer die virtuellen V-Bucks an Apple und Google vorbei direkt an Epic bezahlt. Dies ist natürlich ein klarer Bruch mit den Regeln der beiden App Stores, die beide alternative Zahlungsmethoden für Anwendungen und Games in den Stores verbieten.
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Klage gegen Apple und Google
Epic Games wusste natürlich, dass man sich damit den Groll der Mobil-Giganten auf sich zieht und so begann vergangene Nacht das Spiel rund um Regelverletzung und Verbannung aus den Stores. Apple kickte Fortnite aus dem App Store, wenige Stunden später reagierte auch Google und entfernte das beliebte Spiel aus dem Play Store. Epic Games war auf diese Aktion natürlich vorbereitet, sehr gut sogar, denn die Klage gegen Apple und Google folgte auf dem Fuße.
Epic Games has filed legal papers in response to Apple, read more here: https://t.co/c4sgvxQUvb
— Fortnite (@FortniteGame) August 13, 2020
Mit Nineteen Eighty Fortnite gegen Apples 1984-Spot
Mit seiner FreeFortnite Kampagne zieht Epic Games in eine von langer Hand geplante PR-Schlacht rund um das App Store Monopol von Apple, das in den USA durchaus kritisch gesehen wird, etwa vom Kongress-Abgeordneten David Cicilline, der die 30 Prozent Marge im App Store bereits vor Monaten mit "Highway Robbery", also mit Wegelagerei verglichen hatte. Insbesondere gegen Apple richtet sich da auch der Werbespot, den Epic Games im Stil des berühmten 1984-Werbespots von Apple lancierte und den Epic Nineteen Eighty Fortnite nannte:
Auch Google agiert als Monopolist, sagt Epic
Aber auch Google kriegt sein Fett weg. In der Klageschrift wird dem Play Store-Betreiber vorgeworfen, er habe in der Vergangenheit etwa verhindert, dass Fortnite in Form einer Games-App an Google Play vorbei auf OnePlus oder LG-Handys vorinstalliert wird.
fuckin OOF pic.twitter.com/muQLyqwViD
— Tierney Cyren (@bitandbang) August 14, 2020
Ein erneuter Anlauf gegen die App Store und Play Store Richtlinien
Google und Apple haben natürlich ihre jeweiligen Statements abgegeben, beide berufen sich auf ihre einheitlichen Richtlinien für alle Entwickler, die auf Play Store und App Store anbieten wollen. Apple hat aus wettbewerbsrechtlicher Sicht wohl den Nachteil da es auf iOS und iPadOS legal schlicht keine Alternativen zum App Store gibt, bei Google allerdings sehr wohl, wenngleich diese erst durch den Google-Bann auf Huawei-Phones aktuell wieder vermehrt in den Vordergrund rücken. Aber auch im App Store gibt es offenbar Ausnahmen, die Apple akzeptiert, etwa wenn direkte Zahlungen über sichere Drittanbieter wie Kreditkartenanbieter in Apps von Amazon, McDonalds oder Uber akzeptiert werden. Die Diskussion rund um die hohen Margen von Apple und Google gehen mit dem neuerlichen Vorstoß Epics nun also in die nächste Runde. Neu sind sie jedenfalls nicht, möglicherweise verlaufen sie nun aber nicht mehr im Sand.