Energiebedarf von Datenzentren, KI und Cryptowährung soll sich in nur drei Jahren verdoppeln
„Electricity 2024 - Analysis and forecast to 2026“ heißt der neue Bericht der International Energy Agency (IEA), der Internationalen Energiebehörde. Sie wurde Ende 1974 von 16 Industrienationen ins Leben gerufen und zwar zum gemeinsamen Vorgehen gegen die damalige Ölkrise. Ihren Sitz hat die autonome Einheit der OECD in Paris, sie gilt traditionell als atomfreundlich (Wikipedia).
Laut Bericht stieg der weltweite Energiebedarf im Jahr 2023 um relativ moderate 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2022 betrug der Anstieg noch 2,4 Prozent. Allerdings nimmt die Behörde für die kommenden Jahre 2024 bis 2026 eine Zunahme des Bedarfs auf 3,4 Prozent an. Vor allem die energiehungrigen Datenzentren, aber auch Technologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain/Cryptowährungen sollen dafür sorgen, dass sich der Energiebedarf bis 2026 verdoppeln könnte.
85 Prozent des in Zukunft zusätzlichen Bedarfs wird dabei angeblich von China, Indien und Südostasien generiert. Dabei verzeichnet China den höchsten Energieverbrauch, während Indien den höchsten Wachstum beim Bedarf anmeldet. In den USA soll der Bedarf 2023 sogar um 1,6 Prozent gesunken sein, nach einem Anstieg um 2,6 Prozent 2022. Nur in Europa fiel der Bedarf bereits zum wiederholten Male, für 2023 steht ein Minus von 3,2 Prozent, 2022 gab es einen Rückgang um 3,1 Prozent. Allerdings erwartet die IEA für 2024 ein Wachstum um 1,8 Prozent, Grund sind eine Erholung des Industriesektors, moderatere Energiepreise und ein Ausbau des Energie- und Transportsektors.
In den nächsten drei Jahren soll es laut IEA drei Meilensteine geben. Erstens wird Kohle voraussichtlich 2025 von den Erneuerbaren Energien als größter Energielieferant abgelöst. Die Erneuerbaren decken dann etwa ein Drittel des weltweiten Bedarfs ab. 2026 sollen Erneuerbare und Atomenergie zusammen 46 Prozent des weltweiten Bedarfs decken.
Weniger gut: 2023 stockte der Ausbau der Erneuerbaren, statt einer Zunahme um 8 Prozent 2022 stand nur eine Zunahme von 5 Prozent in den Daten. Ebenfalls fragwürdig: Auch die Atomenergie soll sich bis 2025 einem historischen Hoch zubewegen, die gefährlichen Nuklearmeiler sollen auch im von der Fukushima-Katastrophe geplagten Japan wieder vermehrt errichtet werden, noch stärker sollen die Zuwächse in China und Indien sein, auch Frankreich stockt wieder auf.