Endlich: Bald läuft auch 64-bit-Software auf Windows-ARM-PCs wie Galaxy Book S und Surface Pro X
Ein ARM-SoC statt klassischer Intel- oder AMD-Prozessoren in Windows-Rechnern hat durchaus seinen Reiz - theoretisch bekommt man damit deutlich längere Laufzeiten, dünnere Systeme ohne aktive Kühlung und - nicht zu vergessen - 4G- beziehungsweise künftig wohl auch 5G-Modems direkt im Chip. Dennoch konnte sich die Windows-on-ARM-Initiative, die Qualcomm und Microsoft bereits Ende 2017 ins Leben gerufen hatten, bis dato nicht durchsetzen.
Einige Exemplare mit zunehmend schneller werdenden Snapdragon-Chips hatten wir ja auch bei uns im Testlabor - kein einziger konnte bisher so richtig durchstarten, weder von der Performance her noch in Bezug auf die verfügbare Software. So richtig schnell sind die Snapdragon-PCs ja erst mit speziell für die Architektur kompilierter Software, dazu kam das Problem, dass Microsoft bisher nur 32 bit-Windows-Software emulieren konnte - der zunehmend größer werdende Pool an 64 bit-Software - beispielsweise viele Content Creation-Pakete von Adobe und Co. - blieb den dünnen Rechnern leider verwehrt.
Letzteres dürfte sich in Zukunft ändern, wie ein Github-Commit von Microsoft-Techniker Kenny Kerr nahelegt. Die neue Emulator-Architektur nennt sich ARM64EC und dürfte wohl das Problem der mangelnden Software-Unterstützung für ARM-Laptops und 2-in-1-Tablets wie etwa aktuell das Surface Pro X oder das Galaxy Book S beseitigen. Unklar ist noch, wann diese 64 bit Emulation tatsächlich verfügbar sein wird und natürlich wie effizient sie arbeitet. In jedem Fall wird damit ein wichtiger Hemmschuh für die größere Verbreitung der WOA-Systeme beseitigt, in Sachen Performance-Gap nähern sich die aktuellen Chips zudem zumindest schon mal den Intel Quad-Cores an wie etwa erste Tests des Galaxy Book S mit Snapdragon 8cx zeigen.
Windows architectures:
— Longhorn (@never_released) May 17, 2020
_M_ARM64EC:
x86_64 on Arm64 machine type.