Eiszeiten womöglich mit interstellarer Ursache
Die Heliosphäre ist eine schützende Schicht aus Plasma, welches in Form von Sonnenwinden ausgesendet wird und mit der Sonne als Erzeuger und Zentrum das gesamte Sonnensystem bis hin zum Pluto umgibt.
Im Grunde hat es die gleichen Funktionen wie unsere Atmosphäre. Statt vor Sonnenstürmen und umherfliegenden Gesteinsbrocken zu schützen, schützt die Heliosphäre vor Einflüssen, die hinter den Grenzen unseres Sonnensystems lauern.
Und genau dieser Schutzschirm könnte vor rund 2 Millionen Jahren versagt haben, also ungefähr mit dem Einsetzen der Eiszeiten. Das legt eine Studie in Nature Astronomy nahe, die sich mit der Bewegung der Sonne in der Milchstraße und dem uns umgebenden Weltall befasst hat.
Verantwortlich gemacht wird dafür eine "kosmische Blase", ein Gebiet mit einer ungewöhnlich hohen Dichte an Wasserstoffatomen, frei schwebend im All. Als das Sonnensystem diesen Bereich des Kosmos bei ihrer Rotation um das Zentrum der Milchstraße passierte, wurde die Heliosphäre daran gehindert, sich wie gewohnt zu entfalten.
Den Berechnungen zur Dichte der Wolke und Einfluss auf das Plasma der Sonne zufolge schrumpfte die Heliosphäre auf einen winzigen Bruchteil. Sie war danach zu klein, um sich noch schützend über die Erde zu legen.
Als indirekte Beweise - und in der Geologie gibt es kaum andere - werden erhöhte Konzentrationen von Plutonium-244 und Eisen-60 angeführt, die sich in entsprechend alten Gesteinsschichten befinden. Erklären lässt sich dieses vermehrte Auftreten der Isotope im Grunde nur mit einer stark erhöhten kosmischen Strahlung.
Nur sie besäße genügend Energie, um solche Isotope zu erzeugen. Zudem wäre auch der Einfluss auf die schützende Atmosphäre extrem gewesen, was schlussendlich die Abkühlung und die folgenden Eiszeiten erklären könnte.
Wie lang diese Phase ohne Heliosphäre dauerte, lässt sich derzeit nicht sagen. Zudem dürfte die nächste Begegnung mit einer dunklen Wolke aus Wasserstoff nur eine Frage der Zeit sein. Glücklicherweise sind das in der Astronomie schnell mal ein paar Millionen Jahre.
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