Ein neuer G7-Beschluss sorgt für höhere Steuern für Apple, Amazon & co.
Ein neuer G7-Beschluss schließt endlich das mittlerweile berüchtigte Steuerschlupfloch, durch welches unter anderem Apple einen großen Teil der in der EU erzielten Profite in Irland versteuern konnte, und das zu einem vergleichsweise geringen Steuersatz. Denn die G7-Länder, zu denen neben der EU auch Großbritannien und die USA zählen, haben einen "globalen" Mindeststeuersatz von 15 Prozent festgelegt – das ist 2,5 Prozentpunkte höher im Vergleich zu Apples aktuellem Steuersatz in Irland.
Darüber hinaus haben Länder künftig die Möglichkeit, Steuern auf Gewinne zu erheben, die internationale Konzerne innerhalb des jeweiligen Landes erzielt haben. Dieser Beschluss soll künftig auch auf die G20-Länder ausgeweitet werden, also vor allem auch auf Indien und China. Im Detail gibt es aber noch viele offene Fragen, etwa welche Unternehmen in welcher Form von der Steuerreform betroffen sind, wie Doppelbesteuerung verhindert werden kann und wie genau die Zuteilung der besteuerbaren Profite an die jeweiligen Länder berechnet werden soll.
Einen Zeitplan oder anderweitige konkrete Pläne zur Umsetzung der Steuerreform in den einzelnen Ländern wurden noch nicht ausgearbeitet. Der Beschluss ist auch nicht frei von Kritik: Der Mindeststeuersatz soll zu niedrig sein, um einen echten Unterschied zu machen, während vor allem ärmere Länder von der neuen Regelung benachteiligt würden. Irland dürfte als einer der größten Verlierer dieser Reform hervorgehen, das Land hat bereits bemängelt, dass auch die Bedürfnisse kleinerer Länder berücksichtigt werden müssten.