Ein erster Vergleich der Tiger-Lake-Performance im XPS 13 9310 unterstreicht warum Dell unbedingt einen XPS 13 mit AMD Ryzen 4000 herausbringen sollte
Erst vor wenigen Wochen hat Dell die Tiger-Lake-Variante seines XPS 13 enthüllt, detaillierte Tests sucht man also noch vergebens. Auch unser Test zum XPS 13 9310 verzögert sich noch etwas, Phoronix hat aber bereits ein Gerät zur Verfügung gehabt. Natürlich hat die Webseite die Maschine gleich durch ein paar Benchmarks gejagt, um die Unterschiede zwischen der neuen Tiger-Lake-Architektur und ihrem Ice-Lake-Vorgänger deutlich zu machen. Die Tests von Phoronix werden in Linux durchgeführt, deren Ergebnisse sind also nicht zwangsweise auch auf Windows übertragbar. Aber immerhin gibt es hier die ersten, realen Vergleiche zwischen Intel Tiger Lake und Renoir, also AMDs mobilen Ryzen-4000-Prozessoren.
Phoronix hat die Edition mit Core i7-1165G7 getestet, der Prozessor ist die zweitschnellste CPU der Tiger-Lake-U-Series, schneller ist nur der Core i7-1185G7. Auf der Testeinheit war Ubuntu 20.04.1 LTS mit Linux 5.9 und Mesa 20.3-devel installiert, verglichen wurde das System mit den Prozessoren Core i7-8565U, Core i7-1065G7, Ryzen 5 4500U und Ryzen 7 4700U.
Laut Phoronix ist die neue Iris Xe Graphics G7 (96 EUs) im Core i7-1165G7 nun deutlich leistungsstärker als noch die GPU in den Ice-Lake-Chips. Die Xe Graphics G7 schlägt sogar Vega 7 und Vega 5, zumindest in den synthetischen Benchmarks, was schonmal eine echte Ansage von Intel ist. Allerdings zeigten die Tests von Phoronix auch, dass Tiger Lake in der reinen CPU-Leistung weiterhin klar hinter AMD Renoir bleibt.
Der neue XPS 13 9310 kommt in Phoronix' Tests auf eine rund 17% schnellere Performance als der ältere Core i7-1065G7. Allerdings müsste der Core i7-1165G7 auf eine noch deutlich höhere Leistungssteigerung kommen, um auch die Leistung eines Ryzen 5 4500U oder Ryzen 7 4700U schlagen zu können. Laut Phoronix' Daten rangiert der Core i7-1165G7 rund 7 Prozent hinter einem Ryzen 5 4500U, zum Ryzen 7 4700U fehlen ihm gar 18 Prozent.
Was die Sache noch schlimmer macht: OEMs tendieren dazu ausgerechnet die preiswerteren Systeme mit Renoir auszustatten, was das wahrgenommene Preis-Leistungs-Verhältnis noch weiter beeinflusst und das XPS 13 sowohl teurer aber gleichzeitig langsamer sein lässt als beispielsweise ein Yoga Slim 7. Natürlich bemisst sich der Wert eines Dell XPS 13 nicht alleine in der CPU-Leistung, immerhin ist es eines der kompaktesten Systeme seiner Klasse. Auch das nahezu randlose Display, die ausgezeichnete Tastatur und die ordentliche Akkulaufzeit sind sehr gute Gründe sich für ein XPS 13 zu entscheiden. Trotzdem würde ein Ryzen 7 4700U oder Ryzen 7 4800U das XPS 13 noch einmal gehörig aufwerten und die ersten Leistungswerte der Tiger-Lake-CPU verdeutlichen noch einmal was Dell entgeht, indem es weiterhin rein auf Intel setzt.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details