Ein Brite wird für einen Tweet zu 150 Sozialstunden verurteilt
Wie The National berichtet wurde Joseph Kelly in Großbritannien zu 150 Sozialstunden und zu 18 Monaten Beaufsichtigung verurteilt, nachdem er am 3. Februar 2021 folgenden Satz auf Twitter geteilt hat: "the only good Brit soldier is a deed one, burn auld fella buuuuurn."
Dieser Tweet soll sich an Captain Sir Tom Moore gerichtet haben, einem britischen Offizier, der nur einen Tag vor diesem Tweet im Alter von 100 Jahren verstorben ist. Der Urteilsspruch vom Mittwoch hätte härter ausfallen können, rein rechtlich könnte Joseph Kelly für diesen Tweet im Gefängnis landen. Denn in Großbritannien ist es nach dem Communications Act von 2003 strafbar, beleidigende, obszöne, anstößige oder bedrohliche Nachrichten öffentlich zu teilen.
Wie vergangene Verurteilungen zeigen wurden bisher rassistische Tweets, scherzhafte Bombendrohungen oder auch Drohungen gegen Privatpersonen strafrechtlich verfolgt. Der Anwalt von Joseph Kelly hat argumentiert, dass sein Mandant einsieht, einen Fehler gemacht zu haben. Er hat den Tweet allerdings nach nur 20 Minuten wieder gelöscht. Sein Verbrechen sei ein betrunkener Tweet zu einer Zeit, in der er emotional belastet war.
Adrian Cottam, der zuständige Sheriff, ist zufrieden mit dem Urteil, denn laut ihm handelt es sich dabei um einen ausgesprochen beleidigenden Tweet. Dieser Fall würde zeigen, dass es nichts bringt, einen Tweet anschließend zu löschen, und dass auch eine sehr geringe Anzahl von Twitter-Followern nicht vor einer Verurteilung schützt.