EU-Skandal: Hackerangriff der UK auf Belgien von vor 5 Jahren nun bestätigt
Die belgische Telecomgesellschaft Belgacom zählt u.a. Größen wie die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Europäischen Rat zu ihren Kunden. Im September 2013 musste der Provider vermelden, dass er Ziel eines großangelegten Spähangriffs geworden ist, woraufhin Belgacom Klage gegen Unbekannt eingereicht hatte.
Eine Reihe von Journalisten machte sich daraufhin an die Arbeit den Ursprung des Angriffs zu ermitteln und kam nicht zuletzt durch die Beweise aus den NSA-Dokumenten, welche Edward Snowden enthüllt hat, zu dem Schluss, dass der britische Nachrichtendienst GCHQ für den Hackerangriff verantwortlich sei. Der Bericht erschien bereits 2014.
Auch die belgische Staatsanwaltschaft hatte unterdessen Ermittlungen aufgenommen und kommt nun offenbar zum gleichen Schluss. Der finale Untersuchungsbericht bleibt zwar geheim, aber laut der belgischen Zeitung De Tijd wurde ein vertraulicher Bericht mit allen Beweisen und der entsprechenden Schlussfolgerung an Justizminister Koen Geens übergeben. Dieser wird den Bericht an den Nationalen Sicherheitsrat weiterleiten, so heißt es.
Angeblich soll der Spähangriff von höchster Stelle aus genehmigt worden sein, womöglich vom damaligen britischen Außenminister. Es bleibt abzuwarten welche politischen Reaktionen der unglaubliche Vorfall nach sich zieht und es scheint zweifelhaft, dass dieser Spähangriff innerhalb der EU-Partner ein Einzelfall ist. Das konkrete Ziel des Angriffs bleibt der Öffentlichkeit zunächst ebenfalls verborgen, die politische Kundschaft von Belgacom rund um die europäischen Institutionen gepaart mit dem geplanten Austritt der UK aus der EU lässt auf ungeheure Brisanz schließen.