E-Autobauer Nio erweitert Engagement in Deutschland
In Schönefeld bei Berlin ist gerade das "Smart Driving Technology Center" eröffnet worden. Es befindet sich damit eine halbe oder bei Berufsverkehr gern auch eine ganze Autostunde vom "Nio Innovation Center" in Berlin-Friedrichshain entfernt.
Damit ist ziemlich genau ein Jahr vergangen, seit erste Informationen zur Erweiterung der Aktivitäten von Nio bekannt wurden. Und diese sollten sich eben nicht nur auf den Verkauf von E-Autos und immer neue Standorte für den automatischen Batteriewechsel, mit denen einen sofortige Weiterfahrt ermöglicht wird, beschränken.
Ziel soll es sein, speziell auf die Kundenwünsche in Europa eingehen zu können. Auch die Anforderungen an die Sicherheit, den Datenschutz und die allgemeine Verkehrssituation dürften sich erheblich von den Bedingungen in China unterscheiden.
In dem neu eröffneten Technologiezentrum stehen dabei die sogenannten "Advanced Driver Assistance Systems" im Vordergrund. Von der Entwicklung vor Ort verspricht man sich schlussendlich Vorteile gegenüber der Konkurrenz aus China und einen verkürzten Abstand zu anderen lokalen Herstellern, also der deutschen Autoindustrie.
Im Grunde geht zum Beispiel Volkswagen ziemlich ähnlich vor. Es werden eigene Produktions- und Entwicklungsstätten in China genutzt, um auf dem sehr anderen Markt bestehen zu können. Schmerzhaft blieb hier sicherlich in Erinnerung, dass diese Strategie in den USA lange Zeit nicht verfolgt wurde. Die sehr europäischen Autos von VW konnten sich aber auf dem US-Markt nie richtig durchsetzen und verloren mit dem Abgasskandal endgültig den Anschluss.
Man darf gespannt sein, ob die Strategie von Nio aufgeht. Aber auch, ob weitere Ansiedlungen aus der E-Auto-Branche in Berlin und Brandenburg folgen werden.