Kommentar | Drei massive Bugs in macOS 12 plagen das neue MacBook Pro, sogar einen Monat nach seinem Launch
Wie so viele Kunden habe ich das neue MacBook Pro bestellt, sobald es verfügbar war – 500 Euro Aufpreis für den M1 Max mit 24 GPU-Kernen, 230 Euro Aufpreis für eine 1 TB fassende SSD und 460 Euro Extra für 32 GB Arbeitsspeicher führten zu einem Preis von 3.439 Euro – nicht gerade günstig für ein Notebook, damit sollten aber Flaschenhälse über die nächsten Jahre vermieden werden.
Nach dem Auspacken konnte die Performance überzeugen – bis zum Abschluss des Exports eines Projekts in Capture One musste ich endlich keinen ganzen Star Wars-Film mehr einplanen, sondern nur noch eine Episode Clone Wars, eine ungemeine Zeitersparnis. Nie wieder aufwändige Projekte in InDesign auf mehrere Dateien aufteilen, nur weil die Leistung nicht ausreicht, keine Zwangspausen mehr beim Importieren und Verarbeiten zahlreicher Fotos, keine Einschränkungen mehr beim Arbeiten in mehreren Adobe XD-Dateien zur gleichen Zeit.
Es dauerte aber nicht lange, bis sich Ernüchterung einstellte: So zufriedenstellend die Hardware auch ist, so unbefriedigend ist die Qualität von macOS 12. Das Betriebssystem, das am 25. Oktober erschienen ist, hat bislang nur ein winziges Update auf macOS 12.0.1 erhalten, die größeren Probleme wurden von Apple bislang ignoriert. Vor allem der Memory Leak macht das Arbeiten mit dem neuen MacBook Pro deutlich zäher als erhofft.
Das Gerät verfügt mit 32 GB über doppelt so viel RAM wie mein vorheriges MacBook Pro, und dennoch sind alle paar Stunden Neustarts notwendig, um zu verhindern, dass Programme ständig einfrieren. Der Grund dafür ist ein Speicherleck – es ist nicht ungewöhnlich, dass das Kontrollzentrum über 20 GB Arbeitsspeicher für sich beansprucht, wenn man längere Zeit nicht neu startet, und auch andere System-Dienste konsumieren viel zu viel Speicher.
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Nutzer beschweren sich bereits seit Wochen über das Problem, die Ursache des Problems wurde noch immer nicht gefunden. Wer macOS 12 nutzt, dem bleibt derzeit nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass Apple nachbessert – nach einem Monat wird das Warten aber langsam frustrierend.
Darüber hinaus gibt es zwei weitere Probleme, die das Arbeiten mit dem neuen MacBook Pro deutlich erschweren. Einerseits weigert sich Quick Look manchmal einfach zu funktionieren – normalerweise öffnet die Leertaste eine Vorschau der Datei, die im Finder ausgewählt ist, aus unerfindlichen Gründen klappt das in macOS 12 aber nicht immer. Sobald das Problem auftritt kann man sich darauf einstellen, über die nächsten Stunden alle Dateien öffnen zu müssen, um beispielsweise zu erkennen, was auf einem Bild zu sehen ist.
Besonders ärgerlich ist dieses Problem in Verbindung mit einem weiteren Bug, bei dem die Vorschaubilder nicht richtig angezeigt werden, sodass nicht einmal die kleine Vorschau eines Bildes zur Hilfe genommen werden kann, um das richtige Bild zu finden. Neben diesen drei gravierenden Fehlern berichten Nutzer auch über Probleme beim Aufladen des MacBook Pro, während Benachrichtigungen teils nicht korrekt auf externen Monitoren angezeigt werden, und Sidecar viel zu oft die Verbindung zum iPad verliert. Es ist höchste Zeit, dass Apple nachbessert.
Quelle(n)
Eigene | Anthony Choren (Teaser-Bild)