Dreame L10s Pro Ultra Heat im Vergleichstest: Saugroboter mit Flaggschiff-Ausstattung zum kleineren Preis
Dreame hat zur CES 2024 seinen neuen Saug- und Wischroboter Dreame L10s Pro Ultra Heat (ca. 999 Euro bei Amazon) vorgestellt, der einige Wochen später hierzulande im Handel angekommen ist. Der etwas sperrige Name erklärt eines der neuen Features des mittlerweile dritten Modells der L10 Ultra-Modellreihe. Im Vergleich zum L10s Ultra bringt er eine Heißwasser-Moppreinigung mit sich.
Aber auch ein spannendes Feature aus dem aktuellen Flaggschiff Dreame L20 Ultra (ca. 1.299 Euro bei Amazon) hat es in den günstigeren Dreame L10s Pro Ultra Heat geschafft: der ausfahrbare Wischmopp namens MopExtend. Was das bringt und wie gut das neue Modell sich in der Praxis schlägt, verrät unser Test des Dreame L10s Pro Ultra Heat.
Dreame L10s Pro Ultra Heat bietet MopExtend und Hinderniserkennung
Bevor wir auf die Eindrücke aus unserem Praxis-Test des Dreame L10s Pro Ultra Heat sowie die Unterschiede zu den anderen Modellen des Herstellers eingehen, zunächst ein paar Worte und Eindrücke zur Ausstattung sowie dem Lieferumfang.
Der Dreame L10s Pro Ultra Heat bietet nahezu alle Features des aktuellen Top-Modells Dreame L20 Ultra, wie auch ein Blick auf die unten eingebundene Vergleichstabelle zeigt. Dazu zählt unter anderem MopExtend. Hinter diesem Namen verbirgt sich die Tatsache, dass der Dreame L10s Pro Ultra Heat den (von hinten gesehen) rechten der beiden rotierenden und um 10,5 mm anhebbaren Wischmopps um einige Zentimeter nach außen fahren kann. So schließt er bündig mit dem Gehäuse ab und ermöglicht das randlose Wischen. Herkömmliche Saugroboter lassen in der Regel einen wenige Zentimeter breiten Streifen entlang von Möbeln, Fußleisten und Co ungewischt.
Neben einer sehr hohen Saugkraft von 7.000 Pa bietet der Dreame L10s Pro Ultra Heat die heute übliche Lasernavigation, die von einer Reihe von Sensoren samt AI-Kamera in der Front unterstützt wird. Diese erkennt Hindernisse und hinterlässt in der App einen Hinweis samt Foto von herumliegenden Schuhen und Co.
Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich auch die umfassende Reinigungsstation. Optisch unterscheidet sie sich nur durch die in helles Gold statt wie beim L10s Ultra in Silber gehüllte Blende vor dem Staubbeutel. Unter der Haube hat es aber eine Weiterentwicklung gegeben.
Auch die Reinigungsstation des Dreame L10s Pro Ultra Heat saugt nicht nur den Staubbehälter ab und ermöglicht so einen längerfristig autonomen Betrieb, sondern kümmert sich auch umfassend um die Wischfunktion. Die beiden Mopps werden beim neuen Modell nun sogar mit heißem Wasser gewaschen. Dies war beim L10s Ultra noch nicht der Fall.
Außerdem ist eine Schmutzerkennung an Bord. Anschließend werden sie zur Vorbeugung von Gerüchen und Keimbildung auch hier mit warmer Luft getrocknet. Auch füllt die Station automatisch Reinigungsmittel sowie Wasser nach, wobei die Tanks für Frisch- und Schmutzwasser größer ausfallen (nun auf Niveau des L20 Ultra). Zudem versorgt die Station den Saugroboter über einen kleinen Tank mit Reinigungsmittel für die Wischfunktion.
Impressionen vom Dreame L10s Pro Ultra Heat
Dreame L10s Pro Ultra Heat im Vergleich mit L10s Ultra und L20 Ultra
Was unterscheidet das neue Modell Dreame L10s Pro Ultra Heat von seinem Serienbruder und Vorgänger L10s Ultra und dem Top-Modell Dreame L20 Ultra? Einen Überblick gibt die nachfolgende Tabelle.
Eigenschaft/Modell | Dreame L10s Pro Ultra Heat | Dreame L10s Ultra | Dreame L20 Ultra |
---|---|---|---|
Navigation | LiDAR | LiDAR | LiDAR |
Hindernisvermeidung | KI-Kamera + 3D-Licht | KI-Kamera + 3D-Licht | KI-Kamera + 3D-Licht |
Saugleistung | 7.000 Pa | 5.300 Pa | 7.000 Pa |
Hauptbürste | Gummibürste | Gummibürste | Gummibürste |
Wischen | zwei rotierende Wischmopps | zwei rotierende Wischmopps | zwei rotierende Wischmopps |
anhebbare Wischmopps | 10,5 mm | 7 mm | 10,5 mm |
ausfahrbarer Wischmopp | ja | nein | ja |
Moppentfernung | nein | nein | ja |
Größe Staubbeutel | 3,2 l | 3,0 l | 3,2 l |
Größe Frischwassertank | 4,5 l | 3 l | 4,5 l |
Größe Schmutzwassertank | 4 l | 2,5 l | 4 l |
Max. Akkulaufzeit | 220 Min | 210 Min | 260 Min |
Absaugstation | ja | ja | ja |
Reinigung der Wischmopps | ja | ja | ja |
Heißwasser-Reinigung | ja | nein | nein |
Heißluft-Trocknung | ja | ja | ja |
Reinigungsmittelzugabe | ja | ja | ja |
optionaler Wasseranschluss | ja | nein | ja |
Preis (UVP) | 999 Euro | 799 Euro | 1.199 Euro |
Wie sich gut erkennen lässt, bietet der neue Dreame L10s Pro Ultra Heat eine Reihe von Verbesserungen gegenüber dem Dreame L10s Ultra und steht dem teureren Dreame L20 Ultra in kaum etwas nach, übertrifft ihn teils sogar.
Übrigens: Den zwischenzeitlich ebenfalls eingeführten Dreame L10 Ultra (ca. 765 Euro bei Galaxus) mit abgespeckter Ausstattung haben wir bewusst zugunsten der Übersichtlichkeit aus dem Vergleich weggelassen. Dieses Modell ist ein abgespeckter Dreame L10s Ultra ohne 3D- und AI-Hinderniserkennung sowie automatische Nachfüllung der Reinigungslösung.
So gut schlägt sich der Dreame L10s Pro Ultra Heat in der Praxis
Der Dreame L10s Pro Ultra Heat hat sich einige Wochen in meinem Zuhause um die Bodenreinigung gekümmert - und hat seine Sache dabei ziemlich gut gemacht. Die versprochenen Funktionen des Herstellers funktionierten im Praxistest vorbildlich.
Gerade die MopExtend-Funktion sorgt für eine gründlichere Reinigung entlang von Fußleisten und Möbeln, aber auch an Stuhlbeinen und Co. Denn der Roboter fährt den rechten Wischmopp nicht nur entlang von geraden Kanten aus. Dies sorgt für eine Lücke zwischen den beiden ansonsten nah beieinander liegenden Wischmopps. Damit es damit nicht zu einem ungereinigten Streifen kommt, fährt der Roboter diesen Bereich später separat noch einmal ab. Wie intensiv MopExtend genutzt werden soll, kann in den Einstellungen in drei Stufen eingestellt werden.
Navigation und Hinderniserkennung haben im Test meist zuverlässig funktioniert. Es kam zu keinen nennenswerten Zusammenstößen, selbst dünne Stuhlbeine hat er zumeist problemlos erkannt. Eine gewisse Größe müssen die im Weg liegenden bzw. stehenden Dinge aber schon haben. So verheddert er sich z. B. gnadenlos in herumliegenden Schnürsenkeln - das ist aber auch bei anderen Modellen so.
Praktisch ist die Tatsache, dass der Roboter mit seiner integrierten Kamera bei einem erkannten Hindernis ein Foto schießt und dieses über die App bereitstellt. So kann man auch aus der Ferne sehen, was ihn stört bzw. behindert. Genutzt werden kann die Kamera auch für die Überwachung des eigenen Zuhauses. So lässt sich auf Wunsch über die App einstellen, dass der Saugroboter bei eigener Abwesenheit automatisch Patroullie durch das eigene Zuhause fährt.
Die Reinigungsleistung mit seinen 7.000 Pa ist gut und reicht auch für kurzflorige Teppiche. Nach der Arbeit (bzw. auch während der Reinigung) geht es zur umfangreichen Station. Diese ist nicht ganz so chic wie beim Dreame L20 Ultra, bietet aber ebenfalls eine umfangreiche Reinigung und Wartung des Roboters. Beim Absaugen ist sie gewohnt laut, auch beim Trocknen ist sie rauschenderweise nicht zu überhören. Das ist aber auch bei allen anderen Wettbewerbern mit Reinigungsstation so.
Insgesamt bietet die Station eine deutliche Arbeitserleichterung, da nur noch gelegentlich der große Staubbeutel sowie die beiden Wasserbehälter für Frisch- und Dreckwasser gefüllt bzw. geleert werden müssen. Noch einfacher wird es mit dem Set zur festen Installation an einem Wasseranschluss (ca. 200 Euro bei Amazon), das Dreame optional anbietet.
Ein Tipp bzw. kleiner Kritikpunkt: Wird der Stecker der Basisstation gezogen, verliert der Saugroboter sehr schnell seine Akkuladung. Bereits nach gut einem Tag ohne permanente Stromversorgung über die Station war der eigentlich vollgeladene Akku kaum noch geladen. Wer die Basisstation bei nicht automatisierter Nutzung zum Stromsparen aus der Steckdose zieht, der sollte auch den Roboter zwingend komplett ausschalten.
Impressionen der App
Die App bietet viele Möglichkeiten rund um die Verwaltung des Saugroboters. Neben verschiedenen Einstellungen für die Reinigungsleistung (Saugleistung, Feuchtigkeit, Route und mehr) liefert sie in gewohnter Manier über die virtuelle Karte einen umfassenden Überblick über den Reinigungsvorgang sowie potentielle Problemstellen. Natürlich lassen sich die Maps (auch für mehrere Etagen speicherbar) bearbeiten, um z. B. einzelne Räume zu benennen und virtuelle Grenzen anzulegen.
Wer schon einmal einen Saugroboter von Dreame oder einem anderen Hersteller hatte, dürfte sich hier schnell zurechtfinden. Aber auch für Neulinge dürfte es dank ausführlicher Erklärungen wenig Probleme geben - weder bei der Einrichtung, noch bei der Nutzung.
Pro
+ gute Saugleistung und Navigation
+ zuverlässige Hinderniserkennung
+ gründliche Kantenreinigung dank MopExtend
+ umfangreiche Reinigungsstation mit Heißwasser-Moppreinigung
+ App bietet viele Möglichkeiten
Contra
– empfindliches weißes Hochglanzdesign
– großer Platzbedarf der Station
Fazit: Lohnt sich der Kauf des Dreame L10s Pro Ultra Heat?
Laut aktueller unverbindlicher Preisempfehlung ist der neue Dreame L10s Pro Ultra Heat 200 Euro teurer als der Dreame L10s Ultra. Dafür bietet er aber auch eine Reihe von Verbesserungen, vor allem die hygienischere Heißwasserreinigung sowie das randlose Wischen dank MopExtend. Meiner Meinung nach lohnen sich die Mehrkosten hierfür.
Den Aufpreis zum Dreame L20 Ultra kann man sich aus meiner Sicht hingegen sparen - es sei denn, dass der Saugroboter viele Teppiche reinigen soll und die 10 mm Moppanhebung hier nicht reicht. Da punktet das Flaggschiff L20 Ultra dann mit seinen ablegbaren Wischmopps, hat sonst aber kaum mehr zu bieten.
999 Euro laut UVP ist zweifelsohne ein stolzer Preis für einen Saug- und Wischroboter. Der Dreame L10s Pro Ultra ist aus meiner Sicht sein Geld aber wert. Er bietet einige spannende Funktionen von noch teureren Modellen und ist insgesamt ein sehr gut ausgestatteter Saugroboter, der gerade noch in der Preisklasse bis 1.000 Euro liegt.
Preis und Verfügbarkeit des Dreame L10s Pro Ultra Heat
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Dreame L10s Pro Ultra Heat beträgt 999 Euro. Erhältlich ist er unter anderem bei Amazon, MediaMarkt, Saturn, Cyberport und Galaxus.
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