Dramatisch billigere Polymer-Akkus sollen die Stromspeicher der Zukunft werden
Hideaki Horie ist kein unbekannter in der Geschichte der Stromspeicher-Technologien, er war einer der Väter der heutzutage weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus und lange Zeit bei Nissan beschäftigt, bevor er 2018 in Tokyo die APB Corporation gründete, bereits ein erster Hinweis auf das einzige Produkt, das Horie in den nächsten Jahren perfektionieren will. In ersten Fabriken will das japanische Startup reine Polymer-Akkus produzieren, die um 90 Prozent günstiger in der Herstellung sind, weil sie, anders als Lithium-Ionen-Akkus, nicht wie Halbleiter-Chips unter Reinraum-Bedingungen sondern eher wie Stahl fast klassisch-mechanisch produziert werden.
Man stapelt einfach Schicht um Schicht übereinander, je nach geplanter Kapazität mehr oder weniger, und muss sich auch kaum Sorgen um Produktionsfehler machen, die bei Lithium-Ionen-Akkus lebensgefährlich werden können. Bis zu 10 Meter lange Polymer-Schichten können leicht übereinander gestapelt und auf Harz gebettet werden, Brandgefahr besteht selbst bei Löchern in den Schichten nicht, erklärt der Akku-Experte gegenüber Bloomberg. Das Startup wurde von Investoren mit umgerechnet etwa 65 Millionen Euro gefördert, um in 2021 bereits eine erste Fabrik für die Massenproduktion aufzubauen.
Die Beschreibung deutet bereits an, dass hier vor allem riesige Batterie-Anlagen in Häusern mit Solaranlagen, Fabriken oder Kraftwerken ersetzt werden sollen und zumindest in der ersten Phase noch keine Akkus für Elektroautos oder gar mobile Geräte wie Smartphones und Laptops. Zumindest derzeit sind Polymer-Akkus nämlich noch nicht ausgereift genug, um in Sachen Kapazität mit den erfolgreichen aber leider sehr hitzigen Lithium-Ionen Akkus mitzuhalten. Der weltweite Markt für Stromspeicher ist jedenfalls riesig, in 2025 wird er von Wood Mackenzie auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt.
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