Doch nicht N95: Razer muss Käufern der RGB-Gesichtsmaske Zephyr 1,1 Millionen US-Dollar zurückerstatten
Die Razer Zephyr Gesichtsmaske war eines der wohl kuriosesten Produkte, welches die COVID-19-Pandemie hervorgebracht hat, denn die 109 Euro teure Maske war teilweise transparent und mit einer RGB-Beleuchtung sowie austauschbaren Filtern ausgestattet. Später wurde eine Pro-Version eingeführt, die durch integrierte Mikrofone und Lautsprecher die Stimme des Trägers verstärken sollte, um Unterhaltungen zu vereinfachen.
Die Maske sollte Träger genauso effektiv schützen wie eine herkömmliche Gesichtsmaske, denn laut des Marketings von Razer waren die austauschbaren Filter nach dem US-Standard N95 zertifiziert. Wie die Federal Trade Commission (FTC) nun bestätigt, war das schlichtweg gelogen – Razer hat die Maske bzw. die zugehörigen Filter nicht einmal zum Testen an die zuständigen Behörden eingereicht, also an die FDA und die NIOSH, um diese testen und nach dem N95-Standard zertifizieren zu lassen.
Ohne diese Tests ist unklar, wie effektiv die Razer Zephyr gegen COVID-19 schützt, sodass Razer durch dieses irreführende Marketing die Gesundheit seiner Kunden gefährdet hat. Der von der FTC vorgeschlagene Vergleich sieht vor, dass Razer allen Käufern der Zephyr und Zephyr Pro in den USA den vollen Kaufpreis zurückerstattet, was einem Gegenwert von 1,1 Millionen US-Dollar entspricht.
Darüber hinaus sieht die Behörde eine Strafe in Höhe von 100.000 US-Dollar vor, sowie Auflagen, die verhindern sollen, dass Razer erneut irreführende Behauptungen im Bezug auf den Schutz vor Krankheiten macht, ohne die jeweiligen Aussagen von der US-Arzneimittelbehörde FDA freigeben zu lassen. Die Maske wurde zwar auch in Europa verkauft, hierzulande allerdings nicht mit der in Europa relevanten FFP2-Zertifizierung vermarktet, sodass Razer in Europa einer vergleichbaren Strafe entgehen könnte.