Disney will nicht jugendfreie Club Penguin-Server schließen
Disney hat mit dem Club Penguin im Jahr 2005 ein Browserspiel für Kinder veröffentlicht, das sich vor allem um Minispiele und Chats gedreht hat. Disney hat dabei sichergestellt, dass die Plattform sicher bleibt, und dazu unter anderem extreme Filter verwendet, die fast jedes denkbare Schimpfwort zensiert haben. Das gilt allerdings nicht für die Klone der Seite, die auf privaten Servern liegen.
Club Penguin Online war der größte davon. Einem Bericht der BBC zufolge ging es dort aber keineswegs so jugendfrei zu, wie man das vom Original gewohnt ist. Die Schimpfwort-Filter wurden deaktiviert, Moderatoren haben rassistische Inhalte nicht entfernt, Nutzer haben nicht jugendfreie Nachrichten ausgetauscht. Disney hat in seiner eigenen Plattform untersagt, persönliche Informationen auszutauschen, bei Club Penguin Online wurden aber offen Details zu Snapchat-, Instagram- und Discord-Accounts ausgetauscht.
Das Alter der meisten Nutzer lässt sich zwar nicht feststellen, der Bericht konnte aber zumindest einige jüngere Spieler ausfindig machen, die sich bei den expliziten Unterhaltungen alles andere als wohl gefühlt haben. Nach diesen Untersuchungsergebnissen ist Disney eingeschritten – das Unternehmen hat alle privaten Club Penguin-Betreiber benachrichtigt, dass sie die Seiten bis zu einer Deadline vom Netz nehmen müssen, ansonsten drohen rechtliche Konsequenzen. In einem Statement hat Disney der BBC mitgeteilt (frei übersetzt):
Die Sicherheit der Kinder hat höchste Priorität für die Walt Disney Company und wir sind entsetzt von den Vorwürfen von kriminellen Aktivitäten und dem abscheulichen Verhalten auf diesen nicht autorisierten Webseiten, welche die Club Penguin-Marke für ihre eigenen Zwecke ausnutzen.
Wir werden unsere Rechte gegen diese Seiten sowie gegen andere nicht autorisierte Club Penguin-Spiele durchsetzen.