Digitalisierung: 64 Prozent der Deutschen halten ihre Stadt oder Gemeinde für rückständig
Politiker sprechen regelmäßig davon, dass sich die Digitalisierung Deutschlands und insbesondere der Behörden und Ämter auf einem guten Weg befindet. Wie eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom allerdings zeigt, fordern die Bürgerinnen und Bürger deutlich mehr Tempo bei der Digitalisierung ihrer Städte und Gemeinden. Immerhin 64 Prozent der Befragten halten ihre City oder Gemeinde für digital rückständig.
Laut der Bitkom-Umfrage fordern fast 9 von 10 Deutschen (88 Prozent), dass ihre Stadt oder Gemeindeverwaltung das Thema Digitalisierung mit mehr Nachdruck verfolgt. 2020 waren es noch 78 Prozent und 69 Prozent im Jahr 2019. Insbesondere für gängigen Verwaltungsaufgaben und Dienstleistungen ist die digitale Abwicklung bei den Deutschen gefragt.
89 Prozent der Bundesbürger würden gerne ihren Personalausweis online beantragen oder verlängern respektive hätten dies früher gerne schon getan. 69 Prozent würden gerne Wohnsitzmeldungen und 65 Prozent eine Meldebestätigung online beantragen, statt dafür aufs Amt zu gehen. Wie der Bitkom im Rahmen der Smart Country Convention in Berlin mitteilte, wünschen sich die Deutschen für viele weitere Behördengänge eine Möglichkeit, dies einfach online erledigen zu können.
So wünschen sich dies 56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für die Beantragung einer Geburtsurkunde, 54 Prozent für Familienleistungen wie Kindergeld oder die KFZ-Zulassung (52 Prozent). Daher fordert der Bitkom die Öffentliche Hand auf, mehr als einen Gang hochzuschalten und die digitale Transformation von Behörden und Ämtern massiv zu beschleunigen.
Auf der Smart Country Convention in Berlin kommen vom 18. bis 20. Oktober mehr als 10.000 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Städten und Gemeinden zusammen. Laut der Agenda ist es das gemeinsame Ziel, die Digitalisierung Deutschlands zu beschleunigen und vor Ort bürgergerecht und nah am Menschen umzusetzen.