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CES 2022 | Die "schnellsten Notebook-CPUs der Welt": Intel Alder Lake-H soll AMD Ryzen und den Apple M1 Max übertreffen

Intel Alder Lake-H soll eine deutlich bessere Performance als AMD Ryzen 5000 bieten. (Bild: Intel)
Intel Alder Lake-H soll eine deutlich bessere Performance als AMD Ryzen 5000 bieten. (Bild: Intel)
Mit Alder Lake-H hat Intel soeben die laut eigenen Angaben schnellsten Notebook-Prozessoren der Welt vorgestellt – der Apple M1 Max soll ebenso übertroffen werden wie AMD Ryzen 5000, und zwar mit beachtlichem Abstand. Features wie Thunderbolt 4 und DDR5-RAM machen das Upgrade ungemein spannend.

Intels Hybrid-Architektur hält mit Alder Lake-H endlich Einzug in Notebooks. Intel macht dabei große Versprechungen: Die schnellsten Laptop-Prozessoren der Welt, die beste mobile Gaming-Plattform und eine enorme Performance für kreative Profis, das sind die ambitionierten Ziele, die sich Intel gesetzt hat. 

Alder Lake-H bietet eine ganze Reihe spannender neuer Features, inklusive vielseitigem RAM-Support: Notebooks können wahlweise mit DDR5-4.800, mit LPDDR5-5.200, mit DDR4-3.200 oder mit LPDDR4x-4.267 bestückt werden. Die Chips unterstützen den modernen Wi-Fi 6E-Standard und bis zu vier Thunderbolt 4-Anschlüsse. 

Ein dedizierter Grafikchip wird per PCIe 4.0 x8 angebunden, für SSDs stehen zweimal PCIe 4.0 x4 und zweimal SATA 3.0 zur Verfügung. PCIe 3.0 x12 liefert zusätzliche Bandbreite. Im Gegensatz zu den Desktop-Chips verzichtet Alder Lake-H aber auf Support für PCIe 5.0, laut Intel ist das Notebook-Ökosystem für den neuen Standard einfach noch nicht vorhanden.
 


Das herausragendste Merkmal von Alder Lake-H ist aber Intels Hybrid-Architektur, bei der leistungsstarke Golden Cove-Rechenkerne mit sparsamen Gracemont-Kernen kombiniert werden. Die Performance-Kerne bieten bei identischen Taktfrequenzen eine 19 Prozent bessere Performance im Vergleich zu Rocket Lake (IPC), die Gracemont-Kerne sollen trotz ihres geringen Verbrauchs eine Performance auf Skylake-Niveau bieten. Hyper-Threading wird ausschließlich von den P-Kernen unterstützt.

Der Intel Core i9-12900HK bietet als neues Topmodell sechs Performance- und acht Effizienz-Kerne, also insgesamt 14 Kerne und 20 Threads. Die Golden Cove-Kerne erreichen Taktfrequenzen von 2,5 GHz (Basis) bis 5,0 GHz (Boost), die Gracemont-Kerne takten von 1,8 GHz bis 3,8 GHz. Wie auch bei Tiger Lake-H wird die TDP von Intel mit 45 Watt spezifiziert, bei maximalen Boost-Taktraten kann der Verbrauch kurzzeitig auf bis zu 115 Watt (PL2) steigen, unter Dauerlast sollen je nach Notebook rund 60 Watt (PL1) verbraucht werden.

Die iGPU basiert weiterhin auf der Xe-Architektur, allerdings kommt nun auch die H-Serie mit bis zu 96 Execution Units (EUs) – eine derart schnelle iGPU gab es zuvor nur bei der sparsameren U-Serie, wie etwa beim Core i7-1195G7. Mit einem GPU-Takt von bis zu 1,45 GHz taktet die iGPU etwas höher als bei der Vorgängergeneration. Günstigere Chips der H-Serie kommen mit schwächeren iGPUs mit mindestens 48 EUs – damit ist aber selbst der Grafikchip des Core i5-12450H mit 50 Prozent mehr EUs bestückt als der Core i9-11980HK.

CPUKerneThreadsTaktraten (P-Kerne)Taktraten (E-Kerne)L3-CacheiGPUGPU-TaktTDPPL2
Intel Core i9-12900HK6P + 8E202,5 GHz – 5,0 GHz1,8 GHz – 3,8 GHz24 MB96 EU1,45 GHz45W115W
Intel Core i9-12900H6P + 8E202,5 GHz – 5,0 GHz1,8 GHz – 3,8 GHz24 MB96 EU1,45 GHz45W115W
Intel Core i7-12800H6P + 8E202,4 GHz – 4,8 GHz1,8 GHz – 3,7 GHz24 MB96 EU1,4 GHz45W115W
Intel Core i7-12700H6P + 8E202,3 GHz – 4,7 GHz1,7 GHz – 3,5 GHz24 MB96 EU1,4 GHz45W115W
Intel Core i7-12650H6P + 4E162,3 GHz – 4,7 GHz1,7 GHz – 3,5 GHz24 MB64 EU1,4 GHz45W115W
Intel Core i5-12600H4P + 8E162,7 GHz – 4,5 GHz2,0 GHz – 3,3 GHz18 MB80 EU1,4 GHz45W95W
Intel Core i5-12500H4P + 8E162,5 GHz – 4,5 GHz1,8 GHz – 3,3 GHz18 MB80 EU1,3 GHz45W95W
Intel Core i5-12450H4P + 4E122,0 GHz – 4,4 GHz1,5 GHz – 3,3 GHz12 MB48 EU1,2 GHz45W95W


Intel hat eine ganze Reihe an Benchmark-Ergebnissen geteilt, um zu zeigen, wie groß der Vorsprung gegenüber der Vorgängergeneration und gegenüber der Konkurrenz doch ist. Für viele Kunden dürften die Gaming-Benchmarks wohl am spannendsten sein. Dabei konnte der Core i9-12900HK im Vergleich zum Core i9-11980HK im Schnitt eine rund 12 Prozent höhere Bildrate erzielen, die Unterschiede reichen von 1 Prozent Vorsprung bei Assassin's Creed Valhalla bis hin zur 28 Prozent besseren Performance bei League of Legends.

Betrachtet man das Kleingedruckte, so gilt es aber zwei Abweichungen bei den getesteten Systemen zu erwähnen. Einerseits arbeitet das MSI GE76 Raider mit dem Core i9-11980HK mit deutlich langsameren DDR4-3.200-Arbeitsspeicher statt mit DDR5-4.800 bei der Alder Lake-H-Testplattform, andererseits wird die GeForce RTX 3080 im älteren System mit einer TGP von nur 155 Watt betrieben, da Intel auf das entsprechende vBIOS-Update verzichtet hat, während die Alder Lake- und AMD Ryzen-Notebooks auf 165 Watt zurückgreifen können – dies hat laut Intels Tests aber keine Auswirkungen auf die Ergebnisse, da die getesteten Spiele bei 1.080p-Auflösung ohnehin CPU-limitiert sind.

Da Tiger Lake-H bereits in vielen Titeln eine marktführende Laptop-Gaming-Leistung erreicht hat ist der Vorsprung zum AMD Ryzen 9 5900HX noch größer – von 2 Prozent bei Assassin's Creed Valhalla bis hin zu eindrucksvollen 66 Prozent Vorsprung bei League of Legends. Weitere Gaming-Benchmarks sind in den unten eingebetteten Grafiken zu sehen.


AMD ist mittlerweile aber nicht mehr der einzige Konkurrent am Markt für leistungsstarke Notebooks – der Apple M1 Max im aktuellen MacBook Pro (ca. 2.250 Euro auf Amazon) hat als bisher mit Abstand leistungsstärkster ARM-SoC für Laptops viel Aufsehen erregt. Im Benchmark-Vergleich oben will Intel zeigen, dass der Core i9-12900HK nicht nur eine deutlich bessere Performance bietet als der Apple M1 Max, sondern auch eine bessere Leistung pro Watt. 

Diesen Benchmark-Vergleich sollte man aber noch mit einer gehörigen Prise Skepsis betrachten, denn Intel hat den M1 Max laut dem Kleingedruckten nicht selbst getestet, sondern die Leistung nur anhand von Apples Performance-Angaben "geschätzt". Wir werden spätestens in unserem ausführlichen Test von Alder Lake-H detailliertere Performance-Vergleiche veröffentlichen.

Überraschend wenige Details gab es zur Akkulaufzeit. Auf Nachfrage hat Intel angegeben, dass es zwar kleinere Verbesserungen gibt, im großen und ganzen soll die Akkulaufzeit im Vergleich zu Tiger Lake-H aber beinahe unverändert bleiben – zumindest in diesem Bereich dürfte Apple also weiterhin Vorteile haben. 

Intel verspricht den schnellsten Marktstart einer H-Serie aller Zeiten – mehr als 100 unterschiedliche Notebooks sollen auf Alder Lake-H setzen, von vergleichsweise dünnen und leichten 14-Zöllern bis hin zu mächtigen 17-Zöllern. Die sparsameren Alder Lake-U- und Alder Lake-P-Serien, die für leistungsstarke Ultrabooks bestimmt sind, folgen im ersten Quartal 2022.

Quelle(n)

Intel

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Autor: Hannes Brecher,  4.01.2022 (Update:  7.01.2022)