Die Stunde für Smartwatches mit SpO2-Sensor wie Apple Watch 6, Huawei Watch GT 2e? Arzt empfiehlt frühen Einsatz von Pulsoximetern bei COVID-19
In der New York Times erschien vor Kurzem ein flammendes Plädoyer für den Einsatz von Pulsoximetern in der Frühversorgung von COVID-19 Patienten. Die Blutsauerstoffsättigung, die traditionell über die Fingerkuppe gemessen wird, kann, nach Ansicht des US-Notfallmediziners Dr. Richard Levitan Leben retten und sollte bei allen mit dem SARS-COV2-Virus infizierten Personen schon sehr früh zum Einsatz kommen - er empfiehlt sogar den privaten Einsatz bei noch nicht positiv getesteten sobald erste klassische Symptome wie Husten oder Fieber auftreten.
Schon früh niedrige Werte bei COVID-19
In den letzten Wochen sind verstärkt Hinweise auf die teils dramatischen Lungenschäden zu Tage getreten, die eine Infektion mit dem Coronavirus begleiten können. Problematisch ist allerdings, dass viele Patienten erst dann in die Notaufnahme kommen, wenn die kritische Spätphase einer Lungenentzündung eingetreten ist und dann meist sehr rasch intensivmedizinische Intervention inklusive künstlicher Beatmung notwendig wird. Schon Tage zuvor werden allerdings sehr niedrige Blutsauerstoff-Sättigungswerte bis zu 50 Prozent gemessen - normal sind 94 bis 100 Prozent. Diese Phase nennt Dr. Levitan "silent hypoxia", also stiller Sauerstoffmangel.
Früherkennung kann Leben retten
Der Notfallmediziner erklärt, dass die Lunge von COVID-19-Patienten oft schon sehr früh nach der Infektion beschädigt wird, wodurch die Sauerstoffsättigung im Blut dramatisch sinkt, Kurzatmigkeit tritt allerdings oft erst viel später auf, wenn auch die Fähigkeit der Lunge, Kohlendioxid auszuscheiden, beeinträchtigt wird - in der Zwischenzeit kompensieren die Patienten unbewusst durch eine stärkere und tiefere Atmung. Folglich könnten potentielle Spätfolgen und eine intensivmedizinische Behandlung durch die frühe Erkennung einer zu niedrigen Blutsauerstoffsättigung minimiert werden - auch das Ärzteteam des britischen Premierministers Boris Johnson hätte auf diese Strategie der Früherkennung gesetzt, schreibt Levitan.
Die Stunde für Smartwatches mit SpO2-Sensor?
Was das alles mit Smartwatches zu tun hat? Nun, einige dieser modernen Fitnessbegleiter setzen neuerdings auch auf SpO2-Sensoren, die den Sauerstoffgehalt im Blut über das Handgelenk messen können. Sicherlich arbeiten diese weniger genau als dedizierte Pulsoximeter aus der Apotheke, dafür hat man sie allerdings immer dabei und könnte zumindest Trends ableiten. Manche Smartwatches wie etwa die Huawei Watch GT 2, Watch GT 2e oder, gerüchteweise, auch die nächste Apple Watch Series 6, könnten in Coronazeiten also durchaus einen Beitrag zur Früherkennung leisten.
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Quelle(n)
https://www.nytimes.com/2020/04/20/opinion/coronavirus-testing-pneumonia.html
Bild: https://youtu.be/tsP2WFDsvK8