Die Chip-Knappheit soll Smartphones, Computer und Konsolen bald noch härter treffen
Wer in den vergangenen Monaten eine Nvidia GeForce RTX 3000- oder eine AMD Radeon RX 6000-Grafikkarte kaufen wollte, dem dürfte die aktuell extrem knappe Verfügbarkeit kaum entgangen sein, genau wie all jenen, die eine Sony PlayStation 5 oder eine Microsoft Xbox Series X zum Launch bestellen wollten. Einem neuen Bericht von Bloomberg zufolge soll die Situation auf absehbare Zeit aber nicht besser, sondern sogar schlechter werden, auch Smartphones könnten bald stärker von der Chip-Knappheit betroffen sein.
Die Probleme der Halbleiter-Industrie sind demnach auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen, denn der plötzliche Einbruch der Nachfrage im Frühling 2020 gefolgt von einem regelrechten Boom in den darauffolgenden Monaten hat die Grundlage für die aktuelle Situation gelegt. Der Bericht gibt an, dass mittlerweile auch Qualcomm vor entsprechenden Engpässen warnt, vor allem da die gesamte Halbleiter-Industrie auf einige wenige Chiphersteller aus Asien angewiesen ist, allen voran auf TSMC und Samsung.
Die Kapazitäten der Chipfabriken sind derzeit voll ausgelastet, nicht zuletzt, da 5G-Smartphones wie das Apple iPhone 12 (ca. 850 Euro auf Amazon) eine extreme Nachfrage verursacht haben – Apple hat angegeben, dass Probleme mit der Verfügbarkeit die Absätze der iPhone 12-Serie bereits beeinträchtigt haben. Kleinere Kunden haben es offenbar nicht leichter – Informationen von Sony zufolge glaubt das Unternehmen nicht, die Nachfrage nach PlayStation 5-Konsolen bis Ende des Jahres befriedigen zu können.
Laut Neil Mawston, einem Analysten von Strategy Analytics, sind die Preise für viele Smartphone-Komponenten wie etwa Displays und SoCs in den vergangenen drei bis sechs Monaten bereits um 15 Prozent gestiegen. Das Ausmaß der Auswirkungen und die Dauer der Chip-Knappheit lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.