Die COVID Contact Tracing App soll in England und Wales fast 600.000 Infektionen verhindert haben
In den vergangenen Monaten haben dutzende Länder unterschiedliche Apps eingeführt, welche das Contact Tracing vereinfachen sollen, indem Nutzer der App automatisch eine Benachrichtigung erhalten, wenn jemand positiv auf COVID-19 getestet wurde, mit dem man kürzlich Kontakt hatte. Die App in England und Wales setzt dabei auf die API, die von Google und Apple gemeinsam entwickelt wurde.
Da diese API besonderen Wert auf Datenschutz legt und abgesehen von der freiwilligen Angabe der Postleitzahl keinerlei Ortungsdaten sammelt ist es recht schwierig festzustellen, wie effektiv die entsprechenden Apps tatsächlich sind. Einem Bericht der Financial Times zufolge haben Forscher vom Alan Turing Institute an der Oxford University nun indirekt berechnet, wie viele Fälle durch den Einsatz der App in England und Wales verhindert wurden.
Nachdem insgesamt mehr als 1,7 Millionen Benachrichtigungen an die rund 21 Millionen App-Nutzer geschickt wurden sollen bis Ende Dezember insgesamt 594.000 Fälle verhindert worden sein – vorausgesetzt natürlich dass sich die benachrichtigten Personen anschließend entsprechend vorsichtig verhalten und ihre Kontakte eingeschränkt haben. Diese Zahl wurde berechnet, indem die Unterschiede in den Infektionszahlen zwischen sozioökonomisch vergleichbaren Nachbarschaften mit unterschiedlich starker App-Nutzung verglichen wurden.
Die Forscher haben nämlich einen klaren Zusammenhang zwischen der App-Nutzung, die je nach Region zwischen 15 und 45 Prozent variiert, und den Infektionszahlen in der jeweiligen Region festgestellt. Wenn die App-Nutzung um einen Prozentpunkt steigt so sollen die COVID-Fälle um 2,3 Prozent sinken.