Deutsche Bahn stellt Telefonverkauf zugunsten von Internetverkauf ein
Die Deutsche Bahn legt einen Vertriebsweg für Zugtickets still. Ab dem 1. Mai ist es in der Regel nicht mehr möglich, sich per Telefon ein Zugticket zu kaufen. Dieser Vertriebskanal wurde allerdings nur selten benutzt. Auf Nachfrage sagte die Deutsche Bahn Notebookcheck.com, dass weniger als 0,5 Prozent der Tickets über die Hotline bestellt werden.
Das ist ein kleiner Anteil. Angesichts der 2022 gemessenen 132 Millionen Fahrgäste kommt in absoluten Zahlen vermutlich durchaus eine stattliche Summe zusammen, zumal ticketlose Fahrten, etwa bei den 46.400 Bahncard-100-Besitzern im vergangenen Jahr, kaum ins Gewicht fallen. Die Einstellung des Service kommt zu einem Zeitpunkt stark abnehmender Pünktlichkeit des Fernverkehrs.
Laut Deutsche Bahn will sich die Hotline in Zukunft auf reine Beratung konzentrieren. Bisher wurden Tickets als weiterer Schritt der Beratung verkauft. Stattdessen soll nach der Beratung der DB Navigator, die Webseite, die Reisezentren oder auch Automaten genutzt werden. Auf Wunsch hilft die Hotline dabei, die digitalen Kanäle zu nutzen.
Die Abschaffung des Ticketverkaufs wird laut Deutsche Bahn dafür sorgen, dass sich die Hotline mehr auf den Service konzentrieren kann. Es wird aber weiter Ausnahmen geben. Tickets, die nicht online gekauft werden können, wird die Hotline weiter buchen können, versichert die Pressestelle der Bahn. Auf der eigenen Webseite klingt das bestimmter. Dort wird der Verkauf von "DB Fernverkehrsangeboten" kategorisch ausgeschlossen.
Manchmal ist diese weitergehende Hilfe tatsächlich notwendig. Das gilt vor allem für Auslandsverbindungen, bei denen mitunter unterschiedliche Verkaufsregelwerke ineinandergreifen. Das sich nicht alle Angebote digital darstellen lassen, zeigt die aktuelle Umstellung auf die Next-Plattform. Auch ein halbes Jahr nach der Einführung des Next DB Navigators lassen sich noch nicht alle Tickets des Classic Navigators buchen. Dazu muss man wissen, dass den Reisezentren und damit auch der Hotline, Werkzeuge zur Buchung von Tickets zur Verfügung stehen, die Endkunden nicht haben.
Unklar ist, wie bestimmte Zugverbindungen gebucht werden können, die bedingt durch Bauarbeiten in den Internetsystemen zwar auftauchen, aber nicht buchbar sind. Aktuell sind das beispielsweise Züge von Düsseldorf nach Berlin, die über Frankfurt am Main geführt werden. Hier bietet die digitale Reiseplanung zwar Züge an, doch eine Preisauskunft ist nicht möglich.
Die Züge können nur gebucht werden, wenn diese "verlängert" werden, etwa bis nach Eberswalde.