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Der aktuelle "Alles-ist-KI"-Wahnsinn: Auch der popeligste, alte Algorithmus wird umgetauft

Der aktuelle "Alles-ist-KI"-Wahnsinn: Auch der popeligste, alte Algorithmus wird umgetauft
Der aktuelle "Alles-ist-KI"-Wahnsinn: Auch der popeligste, alte Algorithmus wird umgetauft
KI ist in. So in, dass gefühlt kaum eine Marketingabteilung sich mehr traut ihren aktuellen Tech-Geräte keine KI-Funktionen anzudichten. Und wenn das Gerät doch keine hat, so werden alte Funktionen einfach in KI-X oder GPT-Y umgetauft. Für Kunden ist dieser Marketing-Hype total unübersichtlich und daher großer K(I)watsch!
Kommentar-Artikel geben ausschließlich die individuelle Meinung des/der angeführten Autors/Autorin wieder.

Spätestens seit OpenAI seine Chat-KI veröffentlicht hat, ist das Interesse an Künstlicher Intelligenz exponentiell gestiegen. Lange hat es nicht gedauert bis KI von einem noch exotischen Durchbruchsphänomen mit Zukunftspotential zu einem absoluten Hype-Thema geworden ist.

Durch die steile Entwicklung scheint KI trotz vieler Fehler und hohem Optimierungsbedarf im Alltagsleben voll angekommen zu sein. Der Hype ist ungebrochen und den machen sich diverse Hersteller beziehungsweise deren Marketingabteilungen zu Nutze. Wenn das neueste Gerät KI-Funktionen hat, so ist es hip und futuristisch. Aber das hat mittlerweile einen völlig übertriebenen Schneeballeffekt im Marketingbereich ausgelöst.

Denn anscheinend fühlen sich die Agenturen und Hersteller verpflichtet hier unbedingt nachziehen zu müssen. Offenbar gibt es regelrecht einen Zwang dazu neuen Produkten KI-Funktionen anzudichten, andernfalls scheint man einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz zu fürchten.

Natürlich hat nicht jedes neue Produkt plötzlich einen KI-Chip verbaut und nicht jeder Hersteller vermag es schnell neue Softwarelösungen mit "echten" KI-Funktionen zu entwickeln. Aber da lässt sich ja tricksen - und das wird derzeit in großem Stile aufgezogen.

Bereits jahrelang integrierte Algorithmen werden plötzlich mit Hype-Schlagworten wie "GPT", "KI", "AI" und Co versehen und als neue KI-Funktionen vermarktet. Gefühlt ist jeder Sensor, der in einer Kaffeemaschine überprüft, ob noch genügend Wasser im Kanister ist, plötzlich eine KI. Samsung betitelt im neuen S24 die HDR-Vorschau, die es bei Apple schon seit Jahren gibt, als neues KI-Feature. Es gibt sogar ein KI-Bier nach von KI verfasster Rezeptur und so weiter.

Das Problem ist unter anderem, dass der Begriff „Künstliche Intelligenz“ kaum randscharf definiert ist. In Wikipedia heißt es beispielsweise:

Künstliche Intelligenz (KI oder im Englischen AI) „umfasst alle Anstrengungen, deren Ziel es ist, Maschinen intelligent zu machen. Dabei wird Intelligenz verstanden als die Eigenschaft, die ein Wesen befähigt, angemessen und vorausschauend in seiner Umgebung zu agieren; dazu gehört die Fähigkeit, Umgebungsdaten wahrzunehmen, d. h. Sinneseindrücke zu haben und darauf zu reagieren, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und als Wissen zu speichern, Sprache zu verstehen und zu erzeugen, Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen.“

Auch diese Definition lässt jede Menge Spielraum dafür, Maschinen (vor)schnell als KI einzustufen. Jeder Feuchtigkeitssensor kann Umgebungsdaten wahrnehmen und auswerten, mit KI hat das aber nur wenig zu tun, wobei es scheint, dass die Fähigkeiten von aktueller KI sowieso gerade sehr überhöht werden.

Hoffentlich ebbt der KI-Hype zumindest bei den Marketingabteilungen demnächst mal ab, wobei selbst dieser Hype, positiv interpretiert, auch ein Innovationstreiber sein kann. In der Zwischenzeit ist diese KI-Marketingschwemme aber auch für die Kunden total unübersichtlich. Wie sollen Consumer auch unterscheiden, welche Funktionen nun wirklich neu und sinnvoll sind, denn darum geht es doch letztendlich. Auch eine KI ist in sich sinnlos, wenn sie nicht einen Mehrwert für den Menschen bietet (zumindest bis zur ethischen Bewusstseinsdiskussion).

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-01 > Der aktuelle "Alles-ist-KI"-Wahnsinn: Auch der popeligste, alte Algorithmus wird umgetauft
Autor: Christian Hintze, 18.01.2024 (Update: 18.01.2024)