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Der Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ verpasst Smartwatches endlich einen echten Turbo

Mit dem Snapdragon Wear 4100 gibt es nach mehr als vier Jahren endlich einen echten Fortschritt bei Qualcomms Smartwatch-SoCs. (Bild: Qualcomm)
Mit dem Snapdragon Wear 4100 gibt es nach mehr als vier Jahren endlich einen echten Fortschritt bei Qualcomms Smartwatch-SoCs. (Bild: Qualcomm)
Nach mehr als vier Jahren gibt es endlich zwei neue Smartwatch-Prozessoren von Qualcomm, die ein echtes Upgrade darstellen. Mit dem Snapdragon Wear 4100 und dem Snapdragon Wear 4100+ wechselt Qualcomm von 28 nm auf 12 nm, die Performance macht beinahe einen Quantensprung.

Während einige Smartwatches wie etwa die Apple Watch (ab 227 Euro auf Amazon) oder auch die Samsung Galaxy Watch Active 2 (ab 215 Euro auf Amazon) auf eigens entwickelte Betriebssysteme und SoCs setzen, so müssen sich die meisten Wear OS-Modelle mit den Chips zufrieden geben, die von Qualcomm angeboten werden.

Das war bislang ein nicht zu unterschätzender Nachteil: Seit dem Snapdragon Wear 2100, der im Februar 2016 eingeführt wurde, gab es keine nennenswerten Performance-Fortschritte mehr, selbst der Snapdragon Wear 3100 basiert noch auf den uralten ARM Cortex-A7-Kernen aus dem Jahr 2011.

Endlich bringt Qualcomm frischen Wind in seine Smartwatch-Prozessoren: Der brandneue Snapdragon Wear 4100 wird im deutlich effizienteren 12 nm-Verfahren gefertigt, der für die Performance zuständige SDM429w dürfte auf dem Snapdragon 429 aus dem Jahr 2018 basieren, die Leistung soll durch die ARM Cortex-A53-Prozessorkerne gegenüber dem Snapdragon Wear 3100 um stolze 85 Prozent verbessert worden sein, beim Grafikchip verspricht der Hersteller sogar einen Leistungssprung im Faktor 2,5. Der Energieverbrauch soll durch die modernere Architektur trotz des Leistungszuwachses um immerhin 25 Prozent verringert worden sein.

Der einzige große Unterschied zwischen dem Snapdragon Wear 4100 und dem Snapdragon Wear 4100+ ist der QCC1110-Chip, der nur bei Letzterem enthalten ist. Der Chip ist für die Always-on-Funktionalität verantwortlich, außerdem wird die Akkulaufzeit verbessert, da der energiesparende Chip die Hintergrundfunktionen wie etwa das Zählen von Schritten übernehmen kann.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger unterstützt der neue AON-Chip im stromsparenden Watch-Modus 64.000 statt nur 16 Farben, eine regelmäßige Pulsmessung, ordentliches Kerning für die schönere Darstellung von Ziffern und haptische Benachrichtigungen. Auch ein LTE-Modem samt eSIM wird unterstützt, Bluetooth wird von 4.1 auf 5.0 aktualisiert, beim WLAN gibts aber nach wie vor nur 802.11n.

Die Mobvoi TicWatch Pro 3 soll als erste Smartwatch auf den brandneuen Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ setzen, weitere Informationen zu der Smartwatch dürften in Kürze von Mobvoi bekannt gegeben werden, man darf also schon sehr bald mit ersten Modellen rechnen, die auf den neuesten Qualcomm-SoC setzen werden.

Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die zahlreichen Upgrades in der Praxis auswirken werden – Qualcomm verspricht nämlich ein rundum verbessertes Benutzererlebnis, vor allem durch die besseren Integrationsmöglichkeiten von Videos, Sprachassistenten und Kameras.

Quelle(n)

Qualcomm

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Autor: Hannes Brecher, 30.06.2020 (Update: 30.06.2020)