Der MediaTek Dimensity 9200 startet als 4 nm Flaggschiff-SoC mit Raytracing, Wi-Fi 7 und Support für RGBW-Kameras
Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 wird voraussichtlich erst am 15. November offiziell vorgestellt, MediaTek kommt seinem größten Konkurrenten nun zuvor. Der Dimensity 9200 bietet dabei eine ganze Reihe spannender Upgrades im Vergleich zum Dimensity 9000+, angefangen bei der Fertigung in TSMCs 4 nm Prozess der zweiten Generation.
Der Chip kombiniert einen ARM Cortex-X3-Prozessorkern mit Taktfrequenzen bis 3,05 GHz mit drei Cortex-A715-Performance-Kernen bei 2,85 GHz und mit vier sparsamen Cortex-A510-Kernen bei 1,8 GHz. Im Vergleich zum Dimensity 9000 soll die Single-Core-Performance um 10 Prozent und die Multi-Thread-Leistung um 12 Prozent steigen, der Stromverbrauch sinkt zeitgleich um 25 Prozent.
Das deutlich größere Upgrade ist der Grafikchip, denn MediaTek setzt auf die brandneue ARM Immortalis-G715-GPU mit elf Kernen, die laut der Benchmarks von MediaTek 32 Prozent schneller als die ARM Mali-G710 MP10 GPU des Dimensity 9000 ist, und dabei auch noch 41 Prozent weniger Energie konsumiert. Die GPU unterstützt Hardware-beschleunigtes Raytracing. Der KI-Chip des Dimensity 9200 arbeitet ganze 98 Prozent schneller bei einem 15 Prozent niedrigerem Stromverbrauch im Vergleich zum Vorgänger-SoC.
Zusammen mit LPDDR5X-8.533-Arbeitsspeicher soll der MediaTek Dimensity 9200 eine AnTuTu-Wertung von 1.260.000 Punkten erreichen, womit der Chip die aktuelle Android-Bestenliste mühelos anführen würde. Der SoC besitzt ein integriertes 5G-Modem mit Support für mmWave und einer maximalen Datenrate von 7,9 Gbit/s, während der neue 6 nm Netzwerk-Chip WLAN-Verbindungen bei einem 70 Prozent niedrigerem Stromverbrauch aufbauen kann.
Beim Dimensity 9200 handelt es sich laut MediaTek um den ersten Wi-Fi 7 "ready" SoC der Welt, womit die Datenrate im Vergleich zu Wi-Fi 6 um 170 Prozent steigt, die Reichweite dagegen um 50 Prozent. Der Chip unterstützt Bluetooth 5.3 samt LE Audio und Auracast, die Bandbreite steigt im Vergleich zum Dimensity 9000 um 24 Prozent, die Latenz sinkt auf 53 ms.
Der integrierte MediaTek Imagiq 890 ISP unterstützt RGBW-Sensoren nativ, wodurch der Stromverbrauch bei der Nutzung derartiger Sensoren um 34 Prozent sinkt, da keine Bayer-Umrechnung durchgeführt werden muss. MediaTek verspricht sich durch den Einsatz von RGBW-Sensoren 30 Prozent hellere, 20 Prozent detailreichere Fotos.
Der MediaTek Dimensity 9200 kann 1.080p+-Displays mit bis zu 240 Hz betreiben, 1.440p+-Panels mit maximal 144 Bildern pro Sekunde, 5K-Bildschirme mit bis zu 60 Hz. Neu ist auch die Möglichkeit, 24-bit-Audio bei 192 kHz zu dekodieren. Laut MediaTek kommen die ersten Flaggschiffe, die mit dem Dimensity 9200 ausgestattet sind, noch vor Ende Dezember 2022 auf den Markt.
Quelle(n)
MediaTek