Dell XPS 15 9570: 15 % mehr Leistung durch Undervolting
Wir konnten das aktuelle Dell XPS 15 9570 bereits in der Einstiegsversion mit dem Coffee-Lake Quad-Core-Prozessor testen. Die Kühlung hatte keine großen Probleme mit dem kleineren Prozessor, wir waren also gespannt, wie sich das XPS 15 mit einem schnelleren Hexa-Core schlägt. Mittlerweile haben wir ein Testgerät mit dem Core i7-8750H in der Redaktion und haben schon einige Benchmarks durchgeführt.
Dell hat die PowerLimits des Prozessor nach oben angepasst. Wenn die Temperaturen also nicht zu hoch werden, darf die CPU kurzzeitig 78 Watt (für 28 Sekunden) und dauerhaft 56 Watt verbrauchen. Zu Beginn des Cinebench R15 Multi-Tests sehen wir maximal 71 Watt, was aber nicht bei allen Kernen für die vollen 3,9 GHz reicht. Erst zum Ende des Tests muss der Takt dann temperaturbedingt reduziert werden und liegt dann bei 6x 3,3 - 3,4 GHz (56 Watt). Im ersten Durchgang reicht das noch für ein sehr gutes Ergebnis, danach werden die Werte aber geringer und im Laufe unserer Cinebench-Schleife pendelt sich das Ergebnis bei rund 1.000 Punkten ein, was auch durch die rote Kurve im nachfolgenden Diagramm gezeigt wird.
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Details
Wir haben nun die Kernspannung des Prozessors mit der Hilfe des Tools Intel XTU reduziert. Wie man dabei vorgeht, haben wir bereits in einem anderen Artikel genau beschrieben. Achtung: Durch unüberlegtes Vorgehen kann man die Systemstabilität beeinflussen. Jeder Prozessor verhält sich hier ein wenig anders, unsere Werte können also nicht einfach übernommen werden. Notebookcheck haftet nicht für etwaige Schäden.
Wir konnten den Core i7-8750H in unserem Fall stabil mit -0,115 V betreiben. Bei hohen Takten werden die Prozessorkerne jetzt nicht mehr so warm, was die Leistung positiv beeinflusst. Im ersten Durchlauf ist das Cinebench-Ergebnis nur minimal schneller, doch im weiteren Verlauf pendelt sich das Ergebnis bei über 1.150 Punkten ein. Man erhält bei dauerhafter Belastung also über 15 % mehr Leistung.
Standard | -0,115 V | |
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Takt | ~3,2 GHz | ~3,6 GHz |
Temperatur | ~82,5 °C | ~83 °C |
Stromverbrauch | ~45 Watt | ~50 Watt |
In dem Diagramm sieht man, dass die CPU nach einem anfänglichen hohen Wert stabil mit 56 Watt betrieben werden kann, was mit den Werkseinstellungen nicht immer der Fall ist. Gleichzeitig ist der durchschnittliche Takt etwa 400 MHz höher. Dafür wird auch etwas mehr Strom benötigt, doch die Temperatur der Kerne bleibt fast identisch.
Für die vollen 6x 3,9 GHz benötigt die CPU jetzt 76 Watt und bei 56 Watt reicht es noch stabil für 6x 3,7 GHz. Hier zeigt sich jedoch auch, dass die aktuelle CPU-Generation bei diesen hohen Takten nicht besonders effizient arbeitet, denn für 6x 200 MHz mehr werden 20 Watt mehr benötigt. Die Spannungsreduzierung macht sich aber nicht nur bei dauerhafter Belastung bemerkbar, denn auch bei kürzeren Lastspitzen, wie sie im Alltag hauptsächlich auftreten, bleiben die Temperaturen geringer. Damit muss die Kühlung nicht mehr so viel arbeiten und kann oftmals sogar komplett deaktiviert bleiben.